Fred Saberhagen: Das erste Buch der Schwerter (Buch)

Fred Saberhagen
Das erste Buch der Schwerter
(The first Book of Swords)
Übersetzung: Rainer Schmidt
Titelbild: Jludrovan Laszlo
Cross Cult, 2017, Taschenbuch, 270 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-509-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Fred Saberhagen (1930-2007) war ein bekannter Science-Fiction-Autor, der vor allem mit seiner „Berserker“-Saga und dem darin thematisierten Kampf zwischen Mensch und Maschine bekannt wurde. Aber auch in der Fantasy machte er sich mit der „Das Buch der Schwerter“-Saga einen Namen, die auch in Deutschland erstmals in den 80er Jahren bei Knaur erschien. Cross Cult legt die Trilogie nun noch einmal auf.

 

Was treibt den Gott Vulkan dazu an, zwölf Schwerter zu schmieden und unter den Menschen zu verteilen? Die Klingen haben alle besondere magische Eigenschaften; das eine bringt Glück, ein anderes schützt vor gefährlichen Drachen, wieder andere zerstören ganze Städte, bringen Leid und Vernichtung.

Zunächst bleibt das Ganze eher unbemerkt, eine der Klingen hängt jahrelang in der Stube eines Bauern und wird von dessen Söhnen bewundert. Doch dann entdeckt ein Edelmann das Geheimnis und seine Gier erwacht.

Ausgerechnet der junge Mark wird nun zu einer Schlüsselfigur in dem ganzen Drama. Er tötet einen Adligen und flieht, nimmt dabei das Schwert mit sich, nicht ahnend, was es für eine Macht in sich trägt. Erst als er sich einer Gruppe von Drachentötern anschließt, erfährt er mehr - doch kann dieses Wissen das Verhängnis verhindern?


Magische Klingen und Auserwählte - im Grunde ist das Thema nicht gerade neu, aber es wird von Fred Saberhagen in einer etwas anderen Art präsentiert, als man sie etwa von Tolkien, Howard und Co. gewohnt ist.

Der Held ist ein junger Mann von nicht ganz lupenreiner Abstammung, weder unerfahren noch frei von Fehlern. Aber er hat schon zu Hause gelernt, fest auf beiden Beinen zu stehen und sich mit den Gegebenheiten abzufinden. Allerdings sorgt das auch unter anderem dafür, dass die Geschichte doch eher dahinplätschert. Die meisten Versatzstücke sind aus anderen Fantasy-Abenteuern bekannt und gehören zu den klassischen Motiven, die der Autor auch nicht zu durchbrechen wagt. Das sorgt für vorhersehbare Wendungen und Entwicklungen.

Auch mit den Figuren wird man nicht wirklich warm. Trotz gewisser Ecken und Kanten lassen einen die Protagonisten mehr oder weniger kalt. Der Autor wahrt Distanz zum Leser, lässt sie mehr oder weniger wie Abziehbilder wirken, die einem größeren Ganzen untergeordnet scheinen und nicht wirklich Profil entwickeln. Der Hintergrund bleibt schwammig, gibt es doch so gut wie keinen Hinweis darauf, was der Gott Vulkan eigentlich mit dem Schmieden und Verteilen der Schwerter erreichen wollte, außer Unfrieden zu schaffen und damit anderen seiner himmlischen Verwandten in die Hände zu arbeiten.

„Das erste Buch der Schwerter“ ist der Auftakt zu einer Saga, die ihren ganzen Reiz noch nicht entfaltet, und bisher nur eine  recht konventionelle Fantasy-Geschichte, die man in ähnlicher Form schon kennen dürfte. Auch die wenigen Abweichungen reichen noch nicht aus, um der Handlung mehr Spannung und vor allem Überraschungen zu verleihen.