Wildes Thailand (DVD)

Wildes Thailand
GB 2017

Rezension von Christel Scheja

Thailand ist den meisten Europäern im Moment wohl eher als ein beliebtes Urlaubsland bekannt. Einige Männer zieht es in das südostasiatische Land, weil in dessen Metropolen und Touristenzentren die käufliche Liebe billig zu haben ist und dies für sie kaum Ärger mit sich zieht. Das Land hat aber auch noch mehr als das zu bieten: eine wilde, vielfältige und abwechslungsreiche Natur.

 

Drei Episoden stellen die verschiedenen Gesichter des Landes vor. Da ist zunächst „Der tropische Süden“ mit seinen Traumstränden und dem saftigen Grün, den Orten, an denen die Besucher das exotischen Land genau kennen zu lernen glauben und schließlich auch die Vororte Bankoks, die sich tief in die Natur gegraben haben. Weiter geht es in „Das grüne Herz“, das sein Gesicht überraschend wandelt, denn neben den grünen Tiefebenen, in denen Tiger und andere Tiere durch Unterholz streifen, gibt es auch Halbwüsten, in denen das Überleben für alle Bewohner schon schwieriger ist. Und schließlich ist da „Der geheimnisvolle Norden“, dessen Berge zu zwei Dritteln bewaldet sind. Dort leben die seltsamsten Wesen, außerdem haben Menschen und Tiere oft überraschende Schicksalsgemeinschaften gebildet, die schon seit unzähligen Generationen funktionieren.

 

Wie bei allen Natur-Dokumentationen von BBC Earth, so steht auch hier erst einmal die Landschaft im Mittelpunkt, zusammen mit den Tieren und Pflanzen, die natürlich ausgiebig vorgestellt werden, aber diesmal bleiben auch nicht die Menschen außen vor, die eine teilweise sehr zerbrechliche Schicksalsgemeinschaft mit der Natur gebildet oder ihr geschadet haben.

Gerade Letzteres ist beachtenswert, weisen die Macher doch auch auf die Umweltschäden und die Zerstörungen hin, die der Tourismus verursacht hat. Kritische Töne werden angeschlagen, weil der Wunsch nach Profit und auch Geldgier dafür gesorgt haben, dass ganze Lebensräume durch Verschmutzungen und Unachtsamkeit kaputt gegangen sind. Sie erwähnen aber auch, dass in dem buddhistisch geprägten Land mittlerweile auch ein Umdenken eingesetzt hat, und viele wieder zu einem Miteinander mit Natur und Tieren zurückkommen, wie es in den vom Tourismus eher unberührten Gegenden noch heute üblich ist.

Auf jeden Fall ist die Dokumentation in sich rund und zeigt wie immer ein vielfältiges Bild eines Landes, das bisher nur immer anhand seiner Strände identifiziert wurde. Der wahre Reichtum liegt allerdings im Inneren des Landes. Die Erklärungen sind gut verteilt, ansonsten erzeugt passend komponierte Musik die richtige Stimmung.

Bild und Ton sind auf der Höhe der Zeit, und Polyband hat nicht erst Jahre gewartet, um die DVD zu veröffentlichen, sondern sie schon relativ schnell nach der englischen und deutschen Erstausstrahlung herausgebracht.

Fazit: „Wildes Thailand“ bietet einen spannenden und facettenreichen Blick auf ein Land, das bisher nur durch seine Touristenhochburgen bekannt war und doch so viel mehr zu bieten hat, auch Gegenden, in denen Mensch und Natur gelernt haben, gut miteinander zu leben. Bildgewaltig, gut erzählt und mit passender Musik unterlegt, bietet sich kurzweilige Unterhaltung auf dem Bildschirm dar.


DVD-Facts:
Bild: 1,78:1 (16:9 anamorph)
Ton: deutsch Dolby Digital 2.0, englisch Dolby Digital 2.0
Untertitel: keine

DVD-Extras:
keine