P.C. Cast: Moon Chosen - Gefährten einer neuen Welt (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Donnerstag, 12. Oktober 2017 18:20

Mari gehört dem Clan der Erdwanderer an. Ihre Mutter, der sie eigentlich als Mondfrau nachfolgen soll, übt alle drei Tage das Ritual aus, das allein das Überleben der Clanangehörigen sichert - sie reinigt die Frauen und Männer des Weberclans vom Nachtfieber. Das Mari zögert, ihr Erbe anzutreten erweist sich in der Folgezeit als weise Entscheidung. Um ihr Volk zu retten muss sie all ihre Kräfte offenbaren, nutzen und das Undenkbare wagen - sie muss sich an einen tierischen Gefährten binden und sich einem Angehörigen eines anderen Clans öffnen.

Auftritt für Nik, den Sohn des Anführers des Clans des Lichts, die ihre Kräfte durch Sonnenlicht aufladen und eine besondere, symbiotische Beziehung zu einem Tier eingehen. Seit Jahrhunderten herrscht der Clan des Lichts über die Erdwanderer, als ein Welpe verlorengeht und Nik seinen designierten Gefährten bei Mari wiederfindet geschieht das Undenkbare - die beiden so Ungleichen fühlen sich zueinander hingezogen. Gemeinsam nehmen sie den Kampf ums Überleben ihrer beiden Clans, ja der Menschen auf. Dabei stoßen sie in den Ruinen der nahe gelegenen, scheinbar verlassenen Stadt auf einen weitere Clan - Menschen, die von den Überbleibseln der Vergangenheit vergiftet sind, die ein ganz anderes Verhältnis zu ihrer Umgebung, zum Leben und Sterben und zur Nahrung haben, als die Baumbewohner oder die Erdwanderer…

P. C. Cast hat ihre Fangemeinde mit ihrer Reihe um das House of Night im Sturm erobert. Nun startet sie eine neue Saga; dystopisch soll sie sein, aber eben doch auch anders. Statt Ruinen, aufgeplatzter Beton und Asphalt setzt sie auf das Bild von Menschen, die es zurück zu Natur gezogen hat. In unterschiedlichen Weisen hat man eine Symbiose mit der Sonne oder der Nacht gefunden, neue Fähigkeiten ausgebildet - und es gibt auch die böse Seite der Medaille.

Dazu gesellen sich ein wenig Romantik, viel Dramatik und leider recht wenig Tempo.

Insbesondere das erste Drittel des Buches verlangt vom Rezipienten massives Sitzfleisch und Durchhaltevermögen. Die Autorin stellt uns hier ihre Clans beziehungsweise Figuren vor, führt diese recht behäbig ein, es zieht sich. Nicht nur, dass der Leser zunächst die verschiedenen Stämme ein- und zuordnen muss, sich an die Figuren gewöhnen darf, es passiert einfach kaum etwas.

Später wird es dann ein wenig besser, kommt zumindest ein wenig Spannung auf. Allerdings lesen sich die vielen Dialoge doch etwas mühsam.

Für einen Auftaktroman erscheint mir das Werk doch deutlich zu lang geraten, hätte es dem Plot gut getan, wenn sich die Autorin gerade zu Beginn etwas gezügelt und ihren Text gestrafft hätte.