Albert Uderzo: Uderzo erzählt sein Leben (Buch)

Albert Uderzo
Uderzo erzählt sein Leben
(Uderzo se raconte, 2008)
Übersetzung: Klaus Jöken
Ehapa, 2009, Paperback, 286 Seiten, 19,95 EUR, ISBN  978-3-7704-3251-6

Rezension von Irene Salzmann

Alberto Uderzo kam 1927 als viertes Kind italienischer Einwanderer in Frankreich zur Welt. Er erlebte den Mangel nach dem Ersten und die Schrecken des Zweiten Weltkriegs. Seine Familie schlug sich immer irgendwie durch. Früh zeigte sich sein zeichnerisches Talent, doch erst als er René Goscinny und andere Künstlerkollegen kennenlernte, gelang ihm nach kleinen Erfolgen und Durststrecken der Durchbruch. Seine bekanntesten Figuren: Pitt Pistol, Umpah-Pah, Tanguy und Laverdure sowie natürlich Asterix und Obelix.

Freilich gibt es bereits die eine oder andere Biografie über Alberto Uderzo. Bei dem vorliegenden Buch handelt es sich allerdings um eine Autobiografie, die er selbst verfasst hat und die zu einer Hommage an die Menschen geraten ist, welche ihn durch sein Leben begleitet haben.

In kleinen Anekdoten äußert er sich über den Namen seiner Familie und woher dieser - vielleicht - stammt, über das Leben seiner Eltern und engsten Angehörigen, seine Kindheit mit allerlei Streichen, Niederlagen und Freuden trotz der entbehrungsreichen Zeit, in der er und seine Geschwister aufwuchsen, die ersten Gehversuche als Zeichner, die Begegnungen mit Kollegen und endlich die offenen Türen bei den Verlagen, sein eigenes glückliches Familienleben und auch die tragischen Verluste, von denen René Goscinny bloß einer ist.


Es ist ein sehr persönliches Buch, das Alberto Udezo sehr menschlich und ganz ohne Künstle-Allüren erscheinen lässt. Überraschenderweise finden sich hier keine Beispiele seines Schaffens, denn es geht tatsächlich um den Mensch, der Asterix & Obelix und anderen Comic-Figuren ein Gesicht gegeben hat. In der Mitte des Buchs sind persönliche Fotos und andere Abbildungen zu sehen, die zur Abwechslung ihm und seinen Weggefährten ein Gesicht verleihen.

Infolgedessen hält man mit „Uderzo erzählt sein Leben“ einen Sekundärband in Händen, in dem Uderzo erlaubt, dass der Leser Einblicke in die Privatsphäre des Zeichners nehmen darf. Einmal stehen nicht seine Figuren im Mittelpunkt, sondern er selbst, seine Angehörigen und Kollegen.

Eine (Auto-) Biografie der anderen Art und ein Danke an alle, die ihm auf die eine oder andere Weise zur Seite standen.