Dirk van den Boom: Patronat - Die Welten der Skiir 3 (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Montag, 11. September 2017 20:43

Mit „Patronat“ findet die Trilogie „Die Welten der Skiir“ ihren Abschloss. Noch einmal entfesselt Dirk van den Boom all sein Können, um die offenen Fäden zusammenzuführen und der Geschichte einen spannenden Showdown zu geben, der mit so mancher Überraschung aufwartet.

Die Skiir haben die Menschen vor über zweihundert Jahre besiegt und zu einem Teil ihres Imperiums gemacht. Den Erdbewohnern war es allerdings verboten, ihre Welt zu verlassen und sich im All umzusehen - das würde erst möglich sein, wenn sie sich bewährt hätten. Dieser Zeitpunkt ist gekommen und diejenigen, die sich mit den außerirdischen Eroberern arrangiert haben, fiebern schon darauf, auf der galaktischen Bühne mitzumischen.

Allerdings müssen sie erkennen, dass die meisten Versprechungen nur Lüge waren und die Skiir die Herren eines zerfallenden Reiches sind. Das zeigt sich, als der Zerstörer über die einzelnen Welten des Imperiums herfällt und diese nach und nach vernichtet.

Es gelingt zwar, ihn von der Erde zu vertreiben, aber um einen hohen Preis. Abgeschnitten von den Geschehnissen jenseits des Walls, der sie erneut abschottet und die Menschen im Ungewissen lässt, was sie erwartet - ob Vernichtung oder erneute Versklavung -, kämpfen und leben die meisten weiter. Bis zu dem Tag, an dem es einem Wissenschaftler gelingt, ein Tor in eine ganz neue Welt zu öffnen.

„Die Welten der Skiir“ gehört zu den modernen Space-Opera-Reihen, die sich nicht mehr den Elementen des Märchens und Abenteuer-Romans bedienen, um eine spannende Geschichte zu erzählen, sondern eher der Military SF zugeneigt sind. Denn es sind viele kleine und unwichtig scheinende Protagonisten, die in ihrem Teil des Universums kämpfen und das tun, was sie müssen, um eine Entscheidung voranzutreiben und die Wahrheit über alles zu erfahren.

Denn nun wird zur Gewissheit, dass die Skiir nicht unbedingt das sind, was sie immer behaupteten und der Zerstörer einen guten Grund hat, über deren Imperium her zu fallen und es zu zerstören. Insekten und Echsenartige… Eroberer und Versklaver, die nur so lange Frieden und Harmonie propagieren, wie man ihnen gehorcht, all das sind Klischees, die man als Leser schon aus vielen anderen Serien, Filmen und Reihen kennt - aber dennoch ist die Geschichten nicht so vorhersehbar wie man denkt. Stattdessen erlaubt sich der Autor immer wieder, das eine oder andere bekannte Bild auf den Kopf zu stellen und ein wenig anders zu interpretieren.

Tiefgründige Charaktere und eine ausgefeilte, kritische Handlung sollte man allerdings nicht erwarten, denn der Roman bleibt Unterhaltung pur. Und diesen Anspruch erfüllt er voll und ganz, weist die Geschichte doch keine Längen auf und führt am Ende die meisten der noch offenen Handlungsfäden zusammen.

„Patronat“, der dritte Band von „Die Welten der Skiir“, ist der würdige Abschluss der Trilogie, die noch einmal alles bietet, was sich der Fan moderner Space Opera wünscht - nämlich Action mit Geheimnissen, die einen bösen Twist herbei führen und all den geliebten Klischees, die zu so etwas einfach dazu gehören, gepaart mit einem Hauch Ironie.