Uncanny Avengers 3 (Comic)

Gerry Duggan
Uncanny Avengers 3
(Uncanny Avengers (2015 II) 9-12, 2016)
Übersetzung: Michael Strittmatter
Titelbild: Mark Bagley
Zeichnungen: Pepe Larraz, David Curiel u.a.
Panini, 2017, Paperback, 100 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0137-8

Rezension von Irene Salzmann

Der geniale Wissenschaftler Hank Pym ist der Schöpfer von so mancher wichtigen Erfindung - aber er ist auch ‚der Vater‘ der KI Ultron, deren Ziel die Vernichtung allen Lebens und der Aufbau einer Roboter-Zivilisation ist. Durch einen Unfall verschmelzen Hank und Ultron und verschwinden. Seine Freunde halten ihn für tot, umso größer ist daher die Überraschung, als er plötzlich auftaucht und behauptet, den Ultron-Teil zu kontrollieren.

Hank möchte wieder Mitglied der Avengers werden, doch die anderen sind misstrauisch, da sie schon zu oft von Ultron hereingelegt wurden. Janet van Dyke alias Wasp, seine Ex-Frau, wird gebeten, mit Hank zu sprechen und seine Identität zu bestätigen. Aber sie ist sich sicher, dass Ultron die Avengers infiltrieren will. Es kommt zum Kampf…


Aufgrund der Kino-Filme sind die „Avengers“-Serien derzeit ein Zugpferd von Marvel. Auch das „Ultron“-Thema wird in diesem Zusammenhang wieder einmal mehr aufgegriffen, teils in Form von Nachdrucken früherer Abenteuer, teils durch neue Storys, in denen dieser mächtige Gegner den Avengers ihre Grenzen aufzeigt und nur durch große Opfer und eine kluge Taktik in Schach gehalten, aber nicht vernichtet werden kann. Irgendwie schafft er es immer wieder, sich zu retten und nach einiger Zeit den Kampf fortzusetzen.

Von daher bietet die Geschichte nicht wirklich etwas Neues, da sie das bewährte Schema aufgreift. Man möchte genauso wie die Avengers gerne glauben, dass Hank Pym, ein Gründungsmitglied des Teams, das harte Zeiten durchmachen musste, wieder zurück ist und seinen Platz in der Gruppe bekommt, jedoch… die Borg-Queen lässt grüßen.

Was für Abwechslung sorgt, ist das aktuelle Avengers-Team, zu dem nicht bloß Personen gehören, die durch einen Unfall, intensives Training oder Ähnliches besondere Fähigkeiten erlangten, sondern auch Mutanten und Inhumans beziehungsweise Menschen mit dem Inhuman-Gen. Hank vermisst viele bekannte Gesichter und wird mit Leuten konfrontiert, die er nicht näher kennt und deren Taktiken er nicht so leicht vorhersehen kann, was wiederum der Gruppe hilft.

Die Situation eskaliert, dementsprechend ist die Handlung hochdramatisch und schließt mit einem offenen Ende.

Die Zeichnungen sind recht gefällig, aber auch etwas kantig. Dies wird durch den kräftigen Tuschestrich betont, der die Figuren umrahmt und vom Hintergrund abhebt. Man kann sehr gut damit leben, denn es gibt ‚Schlimmeres‘, aber an Jim Lee, Marc Silvestri, Alan Davis, Michael Turner & Co. kommen die gegenwärtigen Künstler leider nicht heran.

Der Band ist relativ in sich abgeschlossen. Man muss die vorherigen Hefte nicht kennen, auch nicht die folgenden, da die kommenden Episoden Bestandteil des neuen Mega-Events sind. Als Gelegenheitsleser fühlt man sich sehr gut unterhalten. Sammler kommen ebenfalls auf ihre Kosten, da es immer schön ist, wenn man einen kompletten und ansprechend gezeichneten Titel in Händen hält.