Gena Showalter: Schwarze Pein - Die Herren der Unterwelt 12 (Buch)

Gena Showalter
Schwarze Pein
Die Herren der Unterwelt 12
(The Darkest Torment, 2016)
Übersetzung: Freya Gehrke
Mira, 2017, Taschenbuch, 524 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-95649-649-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Gena Showalter gehört zweifellos zu den produktivsten Romantik-Autorinnen der amerikanischen Szene, die auch in Deutschland mit gleich mehreren Reihen im Gespräch ist. Dabei wendet sie sich bei ihren leidenschaftlichen Geschichten in erster Linie an Leserinnen, die kernige Kerle und wilden Sex mögen. Das ist auch bei „Schwarze Pein“, dem neuesten Roman ihrer Reihe „Die Herren der Unterwelt“ der Fall.

 

Baden ist aus der Unterwelt zurückgekehrt. Er mag zwar den „Dämon des Misstrauens“ losgeworden sein, dafür hat Hades ihn aber noch weiter verpflichtet und ihm den „Dämon der Zerstörung“ aufgedrückt, der alles noch schlimmer macht, denn er weiß, dass wenn er nur einmal die Kontrolle über diesen verliert, er alles noch viel schlimmer machen kann - vor allem seine weiblichen Sexpartner könnten das zu spüren bekommen. Allerdings ist es damit noch nicht genug, Hades fordert ihn immer wieder dazu auf, Missionen für ihn zu erledigen, die einzig und allein dazu dienen, dessen Sohn Luzifer im Zaum zu halten.

Eine dieser Missionen, auf der er eine Münze zurückholen soll, führt ihn ausgerechnet auf die Hochzeit des illustren Aleksander Ciernik, der gerade die schöne aber eigenwillige Katarina Ciernik ehelichen will. Eigentlich nimmt Baden die junge Frau nur als Geisel, um den reichen Kerl zu erpressen, aber schon bald erfährt er, dass die Braut eher unwillig ist und das alles nur getan hat, um ihren leichtlebigen Bruder und dessen Hundezucht zu retten. Das weckt seinen Beschützerinstinkt, genau wie auch den Wunsch nach Gerechtigkeit. Gleichzeitig ist er von der selbstbewussten Schönen mehr als angetan.

Auch Katarina fühlt sich zu ihrem Entführer hingezogen und ist schon bald von der Welt fasziniert, in die er sie gebracht hat. Sie beschließt, sich ihm hinzugeben - in der Hoffnung, dass er ihr helfen kann. Doch wird es überhaupt ein gutes Ende nehmen, da auch noch der „Dämon der Zerstörung“ und Hades ein Wörtchen mitzureden haben?


Tja, was soll man dazu sagen. Bei dem Ausstoß an Romanen fragt man sich wirklich, ob Gena Showalter nicht das Pseudonym eines Autorenkollektivs ist, oder die Frau einen Weg gefunden hat, am Fließband Massenware zu produzieren. Denn so liest sich der zwölfte Band der „Herren der Unterwelt“ auch. Die Geschichte ist solide gestrickt, erfüllt alle Erwartungen, die man an sie stellen dürfte und bietet genau die schablonenhaften Figuren und Klischees, die die Ziel-Leserschaft erwarten dürfte.

Natürlich ist Baden ein Bad Boy, wie er im Buche steht, aber gleichzeitig auch ein harter Kerl mit weicher Schale und vielen sanften Gefühlen, der seine Auserwählte auf Händen trägt und gut aussehend wie er ist auch beim Sex angenehm zu beglücken weiß. Und Katarina ist das Wunschbild einer ebenso schönen wie modernen Frau, die sich aber trotzdem in ihre Rolle zu fügen weiß. Dazu kommen jede Menge Gegenspieler, ein paar Verbündete, die aus anderen Romanen bekannt sein dürften und nicht zuletzt auch unerwartete Helfer, die dafür sorgen, dass die Liebesgeschichte auch ein gutes Ende nimmt und am Ende alle zufriedenstellt.

Die Handlung verläuft so, wie man es erwartet - es gibt keine Überraschungen, die Figuren verhalten sich ihrer Rolle entsprechend und der Ausgang ist von vorneherein klar. Immerhin ist die Geschichte flott geschrieben und hat nur wenige Längen, das die Autorin auch ein paar amüsante Momente einbaut, aber wirklich in Erinnerung bleibt sie nicht.

Wer ein Fan der „Herren der Unterwelt“ ist, wird sich sicherlich auch über „Schwarze Pein“ freuen, für alle anderen bleibt dies ein durchschnittlicher Liebesroman, in dem der magische Hintergrund reines Setting bleibt und genauso wie die Figuren nur aus oberflächlichen Klischees besteht.