Star Trek The Next Generation 12: Jagd, John Jackson Miller (Buch)

Star Trek The Next Generation 12
Jagd
John Jackson Miller
 (Star Trek TNG: Takedown, 2015)
Übersetzung: Bernd Perplies
Cross Cult, 2017, Taschenbuch, 430 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-178-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Auch die Romane um die Besatzung der „Enterprise“ sind in der Zeit nach dem Zyklus „The Fall“ angekommen, in dem sich das Gesicht der Galaxis erneut verändert hat. Denn nicht nur der Typhon-Pakt musste schwere Schlappen hinnehmen, auch die Föderation und die Sternenflotte haben Einiges verloren - unter anderem den Glauben an die Prinzipien, auf denen sie einst begründet wurde.

 

Zunächst scheint alles friedlich zu sein, so dass sich die Machtblöcke des Alpha- und Beta-Quadranten neu ausrichten können, dann aber tauchen überall abtrünnige Raumschiffe der unterschiedlichen Gruppe auf und zerstören Kommunikationseinrichtungen der feindlichen Reiche. Die Angriffe erscheinen willkürlich und sinnlos, es ist nicht wirklich ein Muster in ihnen zu erkennen. Doch was dahintersteckt, finden Captain Picard und andere tapfere Sternenflotten-Offiziere erst dann heraus, als ausgerechnet die „Aventine“, das schnellste Schiff des Alpha-Quadranten, einen Geheimauftrag erhält und Admiral Riker an Bord kommt, denn auch er scheint einer der Abtrünnigen zu sein; einer der Offiziere, die den brüchigen Frieden in beiden Quadranten erneut zum Zusammenbruch bringen und einen weiteren Krieg entfesseln will. Was hat das alles zu bedeuten? Captain Picard und Captain Dax versuchen, dem mit ihren Crews auf den Grund zu gehen.


Tatsächlich steckt hinter „Jagd“ mehr als man denkt. Die Geschichte ist unabhängig von den anderen Roman-Linien, auch wenn man schon „The Fall“ kennen sollte, um alle Andeutungen zu verstehen, bezieht sich die eigentliche Handlung aber mehr auf eine Folge aus der Fernsehserie, auf die dann auch immer wieder Bezug genommen wird.

Die Geschichte ist typisch für die „Star Trek“-Romane. Erst nutzt der Autor die Gelegenheit, neben den wichtigen Figuren auch noch die Charaktere einzuführen, die später eine interessantere Rolle bekommen. Die Handlung bewegt sich auf mehreren Ebenen hin und her, man erhält auch Einblick, was auf der Gegenseite passiert, was das Geschehen runder macht. Wie immer kommt zum Ende hin die Wahrheit ans Licht und das Problem wird auf die übliche Weise gelöst - wie immer sehr menschlich und sehr diplomatisch.

Die Figuren aus den Fernsehserien sind wie immer gut zu erkennen. Man merkt, dass auch sie sich weiter entwickelt haben und nicht stehengeblieben sind, aber sie wirken nicht so intensiv wie einige der neu eingeführten Figuren. Alles in allem ist die Geschichte solide gestrickt, flott geschrieben und fängt die Atmosphäre des Universums ein. Wer Picard und Riker mag, wir hier sicherlich seinen Spaß haben.

„Jagd“ ist ein typischer „Star Trek“-Roman, stimmungsvoll eingebunden in das Universum und wie immer mit vielen Bezügen zu den Episoden der Fernsehserien und den bisher erschienen Romanen. Gut zu lesen und kurzweilig, auch wenn die Spannung doch eher moderat bleibt.