Leben und Tod 1: Predator (Comic)

Dan Abnett
Leben und Tod 1

Predator
(Predator: Life and Death 1-4, 2016)
Übersetzung: Michael Schuster
Titelbild: David Palumbo
Zeichnungen: Brian Albert Thies
Cross Cult, 2016, Paperback, 104 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-041-8

Rezension von Christel Scheja

Ähnlich wie in der Mini-Serie „Feuer und Stein“, scheinen es sich auch die Geschichten um „Leben und Tod“ auf die Fahne geschrieben zu haben, weitere Lücken des „Alien“-Universums zu füllen. So ist „Predator“, der erste Band der Reihe, 43 Jahre nach „Aliens: Die Rückkehr“ angesiedelt.

 

Die Menschen müssten oder sollten es eigentlich besser wissen, aber dennoch kehren sie auf den Planeten Tartarus zurück, der sich bereits mehrfach als Todesfalle erwiesen hat. Und das scheint auch diesmal nicht anders zu sein. Nicht nur, dass Captain Paget vom Marine-Einsatzkommandos mit ansehen muss, wie Flora und Fauna die Mitglieder ihres Teams killen und sie nicht viel machen kann, um diese zu beschützen, nein, sie muss sich bald auch noch mit gewissen extraterrestrischen Jägern herumschlagen, die ein hufeisenförmiges Raumschiff unbekannter Herkunft an sich gebracht haben.

Denn die Chefs des Weyland-Yutani-Konzerns wollen es so und dafür sorgen, dass der Planet endlich terraformiert werden kann. Mr. Lorrimer soll als Vertreter der Firma natürlich dafür sorgen - und hat die klare Order, sich nicht um Menschenleben zu scheren. Doch als herauskommt, dass die Predators die Welt längst besetzt haben, muss der Captain des Platoons erkennen, dass sie und ihre Leute nur eine Wahl haben: zu Kämpfen, wenn sie nicht untergehen wollen.


Im Prinzip passiert nicht viel mehr als in den früheren Bänden auch; die Menschen legen sich mit den Predators und der mordlüsternen Fauna an und verlieren nach und nach ihr Leben. Immer wieder kommt es zu blutigen Auseinandersetzungen, bei denen die Truppe dezimiert wird, daneben darf der Firmenvertreter seine miese Seite zeigen und um Leben schachern, wie es ihm gefällt. Sympathieträger in dieser doch eher flachen Geschichte sind wohl Captain Paget und ihre Leute, die nach und nach in den Mühlen der Gewalt und Intrigen zerrieben werden. Letztendlich entwickeln aber auch sie nicht mehr Profil als die anderen Figuren, die den gängigen Klischees folgen. Denn natürlich ist der Vertreter der Firma immer bereit über Leichen zu gehen, selbst wenn es die der eigenen Leute sind, um die entsprechenden Ziele zu erreichen.

Daher sollte man letztendlich doch nicht mehr erwarten als gut gezeichnete Action, angenehm gestalteten Horror im „Alien“-Stil und die üblichen Handlungsmuster, die man von der Military SF her kennt. Immerhin schaffen es die Künstler aber auch wieder, genügend Anspielungen und Andeutungen auf die Filme einzubauen, so dass Fans das Universum durchaus wiedererkennen werden.

Alles in allem lässt sich „Predator“ der erste Band von „Leben und Tod“, durchaus gut lesen, man sollte aber nicht mehr erwarten, dass die Ereignisse der „Feuer und Stein“-Serie mit vielen bösen Anspielungen und einem guten Schuss Action fortgeschrieben werden, was vor allem Fans der „Alien“-Serie ansprechen dürfte.