Gena Showalter: Atlantis - Der Nymphenkönig (Buch)

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Kategorie: Rezensionen

Veröffentlicht: Freitag, 28. Oktober 2016 13:55

Gena Showalter hat sich auf Liebesgeschichten mit erotischem Knistern festgelegt. Ihre Männer und Frauen sind meistens überirdisch schön und leidenschaftlich, so dass das Szenario fast egal ist. Das zeigt sich auch an ihrer „Atlantis“Reihe, deren dritter Band, „Der Nymphenkönig“, nun erschienen ist.

Valerian hat ein Problem. Der Nymphenkönig und seine Männer sind zwar siegreich von den letzten Schlachten zurückgekehrt, er und seine Männer hungern allerdings nach ihrem Lebenselixier, der Leidenschaft, die ihnen Frauen beim Sex entgegen blicken. Zwar sind drei junge Frauen unter ihnen, aber die reichen nicht aus, um die hungrigen Krieger zu befriedigen.

Deshalb greift er zu einem verzweifelten Ausweg. Er und eine ausgewählte Schar seiner Krieger gehen an die Oberfläche, um einfach ein paar weibliche Menschen zu entführen. Doch dabei geschieht etwas, mit dem er am Allerwenigsten gerechnet hat.

Shaye indessen kann nicht verstehen, was andere für Liebe halten, denn sie fühlt sich auf der Hochzeit ihrer Mutter mehr als unwohl. Doch schon bald hat sie andere Sorgen, denn mehrere göttlich aussehende Männer steigen aus dem Wasser und entführen sie wie andere der Gäste und Brautjungfern. Droht ihr nun ein Schicksal, das schlimmer ist als der Tod? Shaye wehrt sich mit allen Kräften gegen das Kommende und kann doch nicht verleugnen, dass sie Valerian mehr und mehr fasziniert - der Mann, der sie als seine wahre Gefährtin bezeichnet. Doch sich ihm so einfach hingeben, das kann und will sie nicht.

Wer bereits einige von Gena Showalters Romanen gelesen hat, weiß jetzt eigentlich, was kommt. Das Setting und auch die Bedrohungen im Hintergrund sind mehr oder weniger egal, denn es dreht sich mehr oder weniger alles nur um die Beziehung zwischen dem machtvollen König und dem wehrhaften Mädchen, das sich nicht so einfach in ihr Schicksal fügen kann, vor allem, wenn es vorherbestimmt zu sein scheint.

Wieder einmal trifft unsere heutige Welt auf eine, die nicht ganz wirklich ist, weil sie alten Sagen und Mythen entspringt. Und natürlich sind die Männer, die aus ihr kommen, umwerfend schön und stark - quasi die Männer, auf die viele Leserinnen stehen.

Die Autorin spult eine vertraute Geschichte ab, die absolut keine Überraschungen bietet, denn auch in ihren Romanen hat man den einen oder anderen Dialog schon in ähnlicher Form gelesen.

Natürlich versucht der Nymphenkönig - ganz den modernen Sitten entsprechend - die junge Frau mit seiner Libido und seiner Freundlichkeit zu gewinnen und nimmt sie sich nicht einfach; natürlich ist er der edelste aller Männer. Der Rest des Szenarios ist Nebensache - wird einfach so abgehandelt; die Möglichkeiten, ein spannendes Abenteuer zu erzählen, werden natürlich von Grund auf verschenkt. Aber das ist es wohl, was Gena Showalters Geschichten ausmacht, denn selbst die Figuren sind nur nach Schema F gestrickt und entwickeln kein eigenes Leben.

Alles in allem ist „Der Nymphenkönig“ ein eher formelhafter und langweiliger Roman aus der „Atlantis“-Reihe, da weder die Charaktere, noch die Handlung wirklich Spannung und Eigenleben entwickeln, sondern eher so wirken, als würden mal eben die üblichen Klischees abgespult um schnelles Geld zu machen.