Claudia Gray: Spellcaster - Finsterer Schwur (Buch)

Spellcaster - Finsterer Schwur
Claudia Gray
(Sorceress - Spellcaster 3)
Übersetzung: Ira Panic
Harper Collins Ya!, 2016, Paperback mit Klappenbroschur, 336 Seiten, 15,00 EUR,  978-3959670-64-7 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Claudia Gray führt im dritten Teil ihrer „Spellcaster“-Saga die Fäden zusammen, denn „Finsterer Schwur“ ist gleichzeitig auch der Abschluss der Geschichte, in dem sich das Schicksal der Menschen in Captive Falls erfüllen soll. Noch immer ist Nadia, das Mädchen aus Chicago, das Zünglein an der Waage, auch wenn es im Moment nicht danach aussieht.

 

Seit mehreren hundert Jahren steht der kleine Ort Captive Falls unter dem Bann einer finsteren Hexe. Elizabeth hat sich dem Herrscher der Unterwelt verpflichtet, für unermessliche Macht ebnet sie ihm den Weg in die Ebene der Menschen. Und nun scheint sie ihrem Ziel sehr nahe zu sein. Denn Nadia, die Tochter einer mächtigen Hexe, steht nun unter ihrem Bann und muss das tun, was sie verlangt.

Verlaine, das Mädchen mit den grauen Haaren ist als spleenige Außenseiterin das ideale Opfer, um als Ablenkung für die Bewohner des Örtchens zu dienen; es ist nicht schwer, deren Aufmerksamkeit nach und nach auf diese zu lenken. Daran kann auch Asa nichts ändern, der immer noch im Körper eines Jungen steckt und sich in sie verliebt hat.

Derweil versucht Mateo alles, um Elizabeth aufzuhalten und Nadia zu befreien, auch wenn er dafür sein eigenes Leben aufgeben müsste. Der Junge, dessen Familie seit Generationen unter einem Fluch steht, weiß, dass er außer seiner Liebsten nicht mehr viel zu verlieren hat und wagt deshalb alles…


Letztendlich folgt auch Claudia Gray nur den Gesetzmäßigkeiten des Genres. Diente der erste Band der Trilogie dazu, die Helden und das Szenario aufzubauen, wurde im zweiten der Konflikt zwischen Gut und Böse verschärft, der nun seinen Höhepunkt findet. In der Hinsicht bietet die Autorin genau das, was ihre Leser von ihr erwarten: eine runde Geschichte, in der jeder mehr oder weniger das erhält, was er verdient.

Doch bevor es so weit ist, ist erst einmal Mitzittern angesagt, denn die Helden geraten in noch größere Schwierigkeiten als vorher, denn das Böse scheint zu triumphieren, hat es doch auf voller Linie gewonnen. Oder? Erfahrene Leser wissen jedenfalls, dass dem nicht so ist. Und auch hier kommt die entscheidende Wendung zu dem Zeitpunkt, an dem man sie erwartet. In dieser Hinsicht hat die Autorin ein durchaus formelhaftes Werk geschaffen, eine Geschichte, die genau die Handlungsmuster abspult, die man bereits kennt.

Aber Claudia Gray gelingt es trotzdem, die Leser zu fesseln, liegt es doch an der Tatsache, dass sie ihre Figuren sympathisch oder unsympathisch genug gestaltet, sodass man mit ihnen fiebern oder sie schlichtweg hassen kann. Zudem bemüht sie sich, die Handlung logisch und nachvollziehbar aufzubauen, um die Ereignisse nicht allzu sehr in der Luft hängen zu lassen. Dabei werden auch immer wieder Themen angesprochen, die der anvisierten Zielgruppe wichtig sind.

Das macht „Spellcaster - Finsterer Schwur“ zu einem der Romane, die zumindest ein wenig Eindruck hinterlassen und nach dem Lesen zufrieden zurücklassen, da alles gut zusammen gepasst hat und man  den Figuren auch das wohlverdiente Happy End gönnen kann.