Fables: The Wolf Among Us - Der Wolf geht um 1 (Comic)
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- Kategorie: Rezensionen
- Veröffentlicht: Samstag, 10. September 2016 12:24

Dave Justus & Matthew Sturges
Fables: The Wolf Among Us - Der Wolf geht um 1
(Fables - The Wolf Among Us 1-4, 2015/2016)
Übersetzung: Gerlinde Althoff
Zeichnungen: Shawn Mc Manus, Steve Sadowski, Travis Moore u.a.
Panini, 2016, Paperback mit Klappenbroschur, 132 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-3-95798-704-4
Rezension von Irene Salzmann
Bigby Wolf, Sheriff von Fabletown, wird von Toad alarmiert, weil Woody, der Holzfäller, in der Wohnung über ihm randaliert. Bei ihm ist eine Frau, die er geschlagen hat. Bigby geht dazwischen, bekommt selbst Einiges ab, kann aber die Unbekannte retten, während Woody verschwindet. Er bittet sie, in sein Büro zu kommen, um eine Aussage zu machen, doch Snow White findet vor der Tür lediglich den Kopf der Zeugin, und Bigby ist klar, dass ihn sein Gefühl nicht getrogen hat, dass mehr dahintersteckt, als es zunächst den Anschein hatte.
Mit Hilfe des Bibliotheks-Affen Bufkin finden Bigby und Snow heraus, dass der Name der Toten Faith ist und ihre Geschichte in dem Märchen „Allerleirauh“ erzählt wird. Dadurch kommen sie auf die Spur von Faiths Gemahl Prinz Lawrence, der seinem verpfuschten Leben ein Ende zu setzen versuchte, dabei jedoch scheiterte. Allerdings weiß auch er nicht, was Faith passiert ist.
Seine Vernehmung wird von einem Tweedle unterbrochen, der in Lawrence’ Wohnung eindringt und sie durchsucht. Auch er entzieht sich der Verhaftung, und Bigby muss ganz an den Anfang zurückkehren, zu Toad und Woody, obwohl er davon überzeugt ist, dass beide nichts mit dem Mord zu tun haben. Allerdings soll Faith nicht das einzige Opfer bleiben: Bigby verliert ausgerechnet die Person, die ihm das Meiste bedeutet…
Der „Fables“-Spin-off „The Wolf Among Us - Der Wolf geht um“ basiert auf dem gleichnamigen Point & Click-Game von Telltale Games und wird als offizielles Prequel der Hauptserie betrachtet.
Wer mit dem „Fables“-Universum vertraut ist, kennt den Hintergrund: Die Märchenfiguren mussten vor einem Feind aus ihrer Welt fliehen und leben nun unerkannt unter den Normalos. Jeder, auch jene, die früher Verbrechen begingen, wurden amnestiert und bekamen dadurch die Chance für einen Neuanfang. Einer, der diese zu nutzen weiß, ist Bigby Wolf, der seinerzeit gegen alle Gesetze verstieß und nun ironischerweise die Gesetze hütet. Freunde hat ihm das dennoch keine eingebracht, denn die anderen vergessen schwer, und er ist häufig gezwungen, hart durchzugreifen.
Diesmal nutzt ihm seine Kraft nicht viel. Zum einen trifft er auf Gegner, die ebenfalls zuschlagen können, zum anderen muss er seinen Verstand einsetzen, um einen unbekannten Mörder aufzuspüren. Hilfe erhält er nur wenig, aber wer ihn unterstützt, erweist sich als sehr nützlich, wie der Affe Bufkin und der Spiegel, die beide wertvolle Hinweise liefern, ebenso der Gauner Jack Horner, dem Bigby es verdankt, dass er Woody aufstöbern kann.
Mit einem Cliffhanger endet der Band, der die ersten vier US-Hefte der Serie beinhaltet. Diese Story ist noch nicht vorbei, und wer wissen will, wer der Täter ist und aus welchen Motiven er handelt - ob es tatsächlich an Bigby adressierte Botschaften sind -, sollte auch die Fortsetzungen kaufen. Schätzt man Mystery und Urban Fantasy mit Märchen-Touch, wird man das gern tun, da die „Fables“ und ihre Spin-offs voller fantastischer Ideen sind, die den Leser schnell in den Bann ziehen. Auch die Illustrationen sind meistens sehr ansprechend und passen zu dem Genre.
„The Wolf Among Us - Der Wolf geht um“ ist ein neuer „Fables“-Spin-off, der spannende und fantastische Unterhaltung bietet und das Potenzial hat, auch Neuleser auf das „Fables“-Universum aufmerksam zu machen.