Star Wars: Luke Skywalker – Eine neue Hoffnung (Buch)

Star Wars
Luke Skywalker – Eine neue Hoffnung
Ryder Windham
(Star Wars: A New Hope: The Life of Luke Skywalker, 2010)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Dominic Kuhn
Titelbild von Mike Butkus
Panini, 2010, Taschenbuch, 204 Seiten, 8,95 EUR, ISBN 978-3-8332-2034-0

Christel Scheja

Zu kaum einer Franchise gibt es mehr Romane und Comics, als zu "Star Wars". Schon früh in seiner mehr als 30-jährigen Geschichte erschienen die ersten Romane, die nicht nur zum Film entstanden. Denn nicht nur zum Universum, auch zu den Helden selbst gab es einige Geschichten zu erzählen. Allerdings waren sie nicht unbedingt immer im Kanon und werden heute nicht als offizielle Geschichte der Figuren anerkannt. Das ist erst in den letzten Jahren anders geworden. Inzwischen stopfen Autoren in grafischen und schriftlichen Werken, die Löcher, die die Filme offengelassen haben und geben dem "Expanded Universe" ein paar Facetten mehr. Ryder Windham ist einer der Autoren, die sich schon anderweitig um Figuren aus "Star Wars" verdient gemacht haben. Nach Darth Vater und Obi Wan Kenobi wendet er sich nun Luke Skywalker zu.

In den Monaten nach dem Sieg über das Imperium, versucht der junge Jedi seinen Platz zu finden. Dazu blickt er auch immer wieder in die Vergangenheit. Doch er versucht nicht nur Spuren seines Vaters auf Tatooine zu finden, in Rückblenden erinnert er sich auch an seine Jugend auf dem Wüstenplaneten. Zwar haben ihm seine Zieheltern Beru und Owen Lars nie verschwiegen, dass er nicht ihr leibliches Kind ist, aber von frühester Jugend an war ihm klar, dass sie ihm auch eine Menge verschweigen und Angst vor etwas hatten. Schon als Vierjähriger hat er die Ahnung, von jemandem beobachtet zu werden, später tritt der Einsiedler Ben Kenobi in sein Leben, der ihm und seinem Freund Windy das Leben rettet.

Auch wenn die Feuchtfarmen sehr abgeschieden liegen, so findet er auch Freunde im nahegelegenen Anchorhead – eine davon zu Biggs Darklighter, dem er auf Yavin und bei der Rebellenallianz wieder begegnen soll.

Der Autor füllt mit dem Buch die Andeutungen mit Leben, die bisher nur Fußnoten in Roman und Film waren. Man erfährt mehr über Lukes erste Jahre, seine Freunde und seine Erfahrungen. Es gibt Verknüpfungen mit anderen Comics und Romanen, der Autor führt den Sohn auf Spurensuche nach seinem Vater, um diesen besser zu verstehen. Sicherlich geht der Roman dabei nicht sonderlich in die Tiefe und ist eher eine Aneinanderreihung von kleinen atmosphärischen Szenen, bei denen es für den altgedienten Fans so manch ein Aha-Erlebnis gibt – aber der Autor verschenkt keine der Möglichkeiten, die ihm gegeben wurden.

Gerade weil er die vielen Querverweise einbindet und den Jugendfreunden ein Leben einhaucht, bindet er die Geschichte fest in das Universum ein und verbindet Abenteuer mit den Blick auf einen Charakter, der zwar eine sehr große Rolle in "Star Wars" spielt, aber bisher immer sehr blass geblieben ist. Luke stellt sich seiner Vergangenheit und der seines Vaters und findet für sich heraus, dass beides nicht länger sein Handeln hemmen und sein Leben überschatten muss. Genau diese Einsicht klingt in den letzten Zeilen des Buches heraus.

Natürlich ist der Roman auch für eine eher jüngere Leserschaft geschrieben, wie man sehr schnell an der überschaubaren Zahl von Figuren und der geradlinigen Handlung merkt, aber das tut der Spannung keinen Abbruch.

"Luke Skywalker – Eine neue Hoffnung" ist tatsächlich einmal ein empfehlenswerter Roman, weil er nicht nur ein simples Abenteuer erzählt, sondern dem Fan viele interessante Details und überraschende Verknüpfungen zu anderen Werken der Franchise bietet. So lohnt es sich durchaus einmal einen Blick in das Buch zu werfen, wenn man mehr über den Charakter Luke Skywalker wissen will.