Bloodhound (Comic)

Kaori Yuki
Bloodhound
(Yorugata Aijin Senmonten – Blood Hound, 2004)
Aus dem Japanischen von Jana Hartwig
Carlsen, 2006, Taschenbuch, 148 Seiten, 6,00 EUR, ISBN 978-3-551-78199-4

Alexandra Balzer

Rion Kanou, Tochter eines gestrengen Stadtrates, dringt in den Hostclub ,Krankenhaus'' ein. Sie ist davon überzeugt, dass die jungen Männer, die sich hier um das Wohl zahlungskräftiger Damen bemühen, allesamt Vampire sind.

Ihre Freundin Shihoko Aiga wird vermisst. Rion glaubt, dass dies im Zusammenhang mit dem rätselhaften Verschwinden zahlreicher Schulmädchen steht – eines der Mädchen wurde tot im Fluss gefunden, es hatte sehr viel Blut verloren, so viel, dass man vom ,Vampir-Mordfall'' spricht. Rion wurde als Kind selbst einmal von einem Vampir gebissen und wünscht sich seitdem, ihn wieder sehen zu dürfen.

Die fünf Callboys sind tatsächlich Vampire. Suou ist der mächtigste von ihnen. Allerdings haben sie es nicht auf Schulmädchen abgesehen und mit dem Verschwinden der Kinder nichts zu tun. Sie suchen nach Ellione, die unbefleckte Madonna. Trinkt man ihr Blut, bleibt man auf ewig jung und unsterblich – und irgendetwas scheint Rion damit zu tun zu haben. Nachdem Rion einiges an Verwüstung in dem Nachtclub angerichtet hat, bietet sie an, die Kosten für den Schaden abzuarbeiten. So gerät sie als Mädchen für alles in diesen Club, in jede Menge Ärger und Gefahr.

Vampire, unschuldige, zickige kleine Schulmädchen, Verschwörung, Mord, Mysterien – alles beliebte Zutaten für Mangas, die leichte Unterhaltung garantieren. Die ersten beiden Episoden des Buches lesen sich gut, die dritte Geschichte ist ein bisschen sehr schräg geraten (was die Autorin genauso sieht).

Die Schwarz-Weiß-Zeichnungen sind ansprechend, der Text sprachlich gelungen, was bei Mangas leider nicht immer der Fall ist.

Die Serie wurde in Japan verfilmt, es gibt Interviews und Fotos der beiden Hauptdarsteller, die Suou und Rion verkörpern, dazu immer wieder persönliche Anmerkungen der Autorin, die Einblick in ihre Arbeit schenken.

Alles in allem kein Meisterwerk der Philosophie oder Zeichenkunst, aber angenehme und ziemlich gewaltfreie Unterhaltung. Eine kurze Fortsetzung mit dem Titel "Blood Hound Special" finden die Fans von Kaori Yuki in der Chibi-Reihe von Carlsen.