Superman Sonderband 31: Die Königin der Insekten (Comic)

Kurt Busiek & Geoff Johns
Superman Sonderband 31: Die Königin der Insekten
(Superman 671 – 673, Action Comics 864, 2008)
Aus dem Amerikanischen von Christian Heiss
Titelillustration von Peter Vale
Zeichnungen von Peter Vale, Jesus Merino, Joe Prado, Jon Sibal u.a.
Panini, 2009, Paperback, 96 Seiten, 12,95 EUR

Von Irene Salzmann

Lex Luthor ist nun ein gesuchter Verbrecher und hat die Kontrolle über sein Firmenimperium verloren. Lana Lang, Clark Kents einstige Jugendliebe, bemüht sich, LexCorp wieder auf die Beine zu bringen. Ausgerechnet in ihrem Büro erscheint ein einstiger Verbündeter von Luthor und fordert die Gegenleistung für einen Handel ein. Lana, die keine Ahnung hat worum es geht, wird entführt – und auch in anderen Filialen von LexCorps spielen sich mysteriöse Dinge ab. Superman folgt den Hinweisen zum Mond, wo er »Die Königin der Insekten« trifft, die mit ihm eine superstarke Nachkommenschaft zeugen will.
Unterdessen eskaliert für Lois die Situation auf der Erde, denn ihr und Clarks Adoptivsohn Chris vermag nicht, seine Superkräfte länger zu unterdrücken. Beinahe kommt es zu einer Katastrophe. Vergebens bemüht sich Lois, den Jungen zu beruhigen, der Angst hat, man würde ihn wegen des Vorfalls wegschicken.

Einige Mitglieder der Legion der Superhelden, die ins 21. Jahrhundert reisten, werden ermordet aufgefunden. Batman und Superman stehen vor einem Rätsel: Wer steckt dahinter und wieso? Was versucht der verwirrte Starman, ihnen mitzuteilen?

Der 31. »Superman«-Sonderband bietet eine relativ in sich abgeschlossene Story und den Auftakt zu einem neuen Zyklus. Beide Geschichten sind in die Serien-Handlung integriert, so dass es für treue Leser nahtlos weitergeht, während Quereinsteiger mit dem Dreiteiler um die Insektenkönigin eine befriedigende Lektüre erhalten, nach der sie entscheiden können, ob die losen Handlungsfäden der Nebenschauplätze oder das Thema rund um die Legion interessant genug sind, dass man auch die nächsten Hefte kaufen möchte.

»Die Königin der Insekten« wartet auf der titelgebenden Handlungsebene mit einem SF-Abenteuer auf. Superman bekommt es mit machthungrigen, insektoiden Aliens zu tun, die seine einstige Freundin entführen und für ihre Experimente missbrauchen. Dasselbe passiert schließlich auch dem Helden, der diesem Gegner wenig entgegenzusetzen hat. Aber anders als früher sind die Frauen längst nicht mehr bloß da, um gerettet zu werden. Die modernen Charaktere sind emanzipiert, nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand – und Superman kann froh sein über die toughe Lana an seiner Seite. Man darf annehmen, dass es noch einigen Ärger geben wird, schließlich ist Clark mit Lois verheiratet, die diesmal etwas überfordert scheint und dadurch Punkte einbüßt. Die Illustrationen sind realistisch-idealistisch. Das Kostüm der Insektenkönigin erinnert stark an das der »Witchblade«.

»Batman und die Legion der Superhelden« ist leider nicht Fisch, nicht Fleisch. Es ereignen sich einige Morde, der Drahtzieher outet sich und seine Pläne, aber es passiert insgesamt zu wenig, um die Handlung richtig in Fluss zu bringen. Die Helden tappen im Dunkeln, nicht zuletzt Dank der kryptischen Worte von Starman. Hier ist es gewiss sinnvoll, die vorherigen Bände zu kennen, die schildern, wie Starman aus der Zukunft in die Gegenwart kam – und die nächsten Episoden sind ohnehin unerlässlich, um verstehen zu können, worum es geht. Auch hier gefallen die Illustrationen, die realistischer und nicht ganz so glatt wirken wie die Zeichnungen in den anderen Episoden.

Alles in allem bleibt ein gemischter Eindruck von diesem Softcover-Comic. Sammler und regelmäßige Leser werden bestens unterhalten, da sie mit den vorherigen Ereignissen und den Charakteren vertraut sind. Dass die spannende Fortsetzung gekauft wird, steht außer Frage. Gelegenheitsleser erhalten ein halbwegs rundes Abenteuer, doch bleiben zu viele Fragen offen, um wirklich überzeugen zu können. Die Qualität der Zeichnungen entschädigt für dieses Manko – aber man sollte vor dem Kauf ein wenig in dem Band blättern, denn 12.95 EUR sind für 100 Seiten mit großen und kleinen Cliffhangern doch viel Geld.