Film- & Serien-News

Curt-Siodmak-Preis 2013: Die Gewinner

Der SFCD hat auf seiner Jahresconvention in Garching die Gewinner des Curt-Siodmak-Preises 2013 bekanntgegeben. Das diesjährige Ergebnis in der Kategorie Bester Film sollte in Hollywood wesentlich mehr Beachtung erfahren, als es wahrscheinlich leider der Fall sein wird. Der Sieger "Cloud Atlas" ist von der Academy of Motion Picture Arts and Sciences vor der letzten Oscar-Verleihung in keiner einzigen Kategorie nominiert worden – ein Vorgang, der für großes Unverständnis gesorgt hat. Wenn der Oscar-Jury der Film zu wenig konventionell war, können Science Fiction-Fans dieses innovative Werk scheinbar viel besser würdigen. Trotz der Ansprüche, die das Werk mit seinen sechs Zeitsträngen an den Zuschauer stellt, erhielt "Cloud Atlas" mit 16,4% der Stimmen den Curt-Siodmak-Preis. Platz 2 belegen "Marvel' The Avengers" aus dem Marvel-Comic-Universum mit 11,8%. In einem sensationell knappen Finish, das erst durch die Abstimmung auf dem SFCD-Con in Garching zustandegekommen ist, teilen sich das "Alien"-Prequel "Prometheus" und die finnisch-deutsch-österreichische Weltraum-Nazi-Komödie "Iron Sky" den dritten Platz mit jeweils 10,7%. Ein Film, den viele vorne gesehen haben, Christopher Nolans" Dark Knight Rises", folgt erst dahinter mit 8,8%.

Bei den Fernsehserien siegt zum zweiten Mal "Fringe – Grenzfälle des FBI". Das stimmungsvolle Finale der Serie glänzte mit einer völlig neuen Grundkonstellation, einer Invasion der "Beobachter", die an die Stelle der vorherigen Agenten-Abenteuer nach dem Strickmuster von "Akte X" getreten ist. Mit parallelen Universen und Zeitmanipulationen bot "Fringe" genug innovativen Stoff, um die Abstimmenden zu überzeugen und holte 16%. Platz 2 ging mit 13,4% an die Serie "Warehouse 13", die sich damit weiter im oberen Feld etabliert. Von ihren Fans hoch geschätzt wird die "Dr. Who"-Spin-off-Serie "Torchwood", die mit 10,7% den dritten Platz erreicht hat. Das Invasionsdrama "Falling Skies" folgt auf Platz 4 mit 9,2% und kann sich damit ebenso halten wie "Eureka" mit 8,4% auf Platz 5.

Das Ergebnis bei den deutschsprachigen Produktionen hat selbst Kenner des Genres verblüfft. Wer hätte gedacht, dass so viele im angeblich überalterten Science Fiction-Fandom KIKA gucken? Die Jugend-Serie "Allein gegen die Zeit" liegt mit 17,9% der Stimmen uneinholbar vorne. Zum Teil könnte das dem Echtzeit-Konzept der Serie geschuldet sein, das von "24" übernommen worden ist. Beinahe wäre in dieser Kategorie kein Preis vergeben worden, so wie es 17,6% der Abstimmenden wollten. Auf dem dritten Platz, mit 14,9%, liegt "Reality XL", eine vom Drehbuch her vergleichseiweise anspruchsvolle Spekulation über die Manipulation der Realität in einem Teilchenbeschleuniger. "Sechzehneichen", ein ARD-Fernsehfilm, der sich an "Die Frauen von Stepford" anlehnt, hat mit 5% einen niedrigen Wert erzielt und landet auf Platz 4. Die Zahl der Enthaltungen war bei den deutschen Produktionen mit 44,7% wieder sehr hoch, während sie bei den Serien bei knapp 7% lag und bei den Filmen vernachlässigbar blieb.