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phantastisch! Ausgabe 83 (Magazin)

phantastisch! Ausgabe 83
Titelbild: Arndt Drechsler
Atlantis, 2021, Zeitschrift, 88 Seiten, 6,50 EUR (auch als PDF-Ausgabe erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

In schöner Regelmäßigkeit erscheint die Zeitschrift „phantastisch!“. Die Themen scheinen nicht auszugehen, was vermutlich auch daran liegt, dass sich die Macher nicht an aktuelle Trends und Werke halten, sondern sich querbeet durch die Phantastik - vor allem die Science Fiction - bewegen.


Im Gespräch mit den Redakteuren befinden sich diesmal Kathleen Weise, David Falk und Timo Kümmel berichten über ihre Zusammenarbeit bei einem Romanprojekt und Hardy Kettlitz und Karlheinz Steinmüller sind auf ihre Weise Urgesteine der phantastischen Szene in Deutschland.

Bei den Artikeln gibt es einen Überblick über die Neuveröffentlichungen von „1984“, nun nachdem das Urheberrecht gefallen ist, man erfährt mehr über den Briefwechsel zwischen Tolkien und C.L. Lewis, es gibt einen längeren Nachruf auf die verstorbene Künstlerin Rowena Morrill, ebenso wie einen Blick auf den lange vergessenen - aber in Amerika sehr aktiven - deutschstämmigen Pulp-Künstler Hans Waldemar Wessolowski. Die Kurzgeschichten stammen von Rüdiger Schäfer und Aiki Mira.

Dazu kommen die üblichen Rubriken, die die Zeitschrift erst rund machen. Und im Vorwort bestätigt der Herausgeber noch einmal, dass nun auch jemand ein Auge unter anderem darauf haben wird, welche Cartoons veröffentlicht werden, um einen Fauxpas wie beim letzten Mal zu vermeiden.


Ansonsten merkt man wie immer, dass sich die Autoren die Themen ihrer Artikel selbst aussuchen und dementsprechend mit Leidenschaft dabei sind und nicht, weil sie es müssen. Egal, ob es darum geht einen vergessenen Künstler „auszugraben“, über das prägende Werk eines bekannten Autors zu sprechen oder Übersetzungen miteinander zu vergleichen, die Begeisterung springt gelegentlich auch auf den Leser über, gerade wenn er bereit ist, sich dem Thema zu öffnen.

Man merkt man aber doch, dass die Zeitschrift nicht die Masse bedient, sondern auch diesmal wieder eine spezielle, schon etwas ältere Klientel, die mehr an den literarischen Ausprägungen der phantastischen Genres interessiert sind, seien es nun die Klassiker oder jüngeren Autoren, die sich abseits des Mainstreams bewegen. Das ist dann vermutlich auch die Stärke der Zeitschrift.

So dürfte die 83. Ausgabe der „phantastisch!“ auch wieder nur eine kleine Gruppe unter den Lesern ansprechen, diese aber unter Umständen durch die leidenschaftlich geführten und verfassten Interviews und Artikel dazu anregen, ab und an einmal über den persönlichen Tellerrand zu blicken.