Comic-News

Abrax, Brabax und Califax überholen Micky Maus

Die Abrafaxe haben ihre West-Kollegin Micky Maus überholt. Es sei nun das meistverkaufte Comic-Heft Deutschlands, teilte der Mosaik Steinchen für Steinchen Verlag heute in Berlin mit. Die Berliner Comiczeitschrift "Mosaik" war einst als sozialistische Antwort auf Micky Maus und Co. geschaffen worden. Vor dem Mauerfall war sie immer Mangelware. Danach überlebte sie im Gegensatz zu vielen anderen Publikationen aus der DDR. Seit 2011 seien die Verkaufszahlen nun jährlich gestiegen, berichtete man. Ein Blick auf die von der IVW ermittelten Auflagenzahlen für das 4. Quartal 2017 zeigt, dass die verkaufte Auflage der Abrafaxe-Abenteuer bei rund 70.600 lag. Es war damit nach der "Bravo" (92.300) und "Mädchen" (73.500) die am drittmeisten verkaufte Jugendzeitschrift. "Micky Maus" lag bei rund 64.500 verkauften Exemplare.

Ob mit Don Quijote und Sancho Pansa in Spanien oder mit den Beatles zur Barockzeit in London: Während ihre Leser dies bis zum Mauerfall nicht durften, erkundeten die Abrafaxe - Geburtsjahr 1976 - schon immer ferne Länder. Inzwischen waren sie auf allen Kontinenten unterwegs - außer in der Arktis. Sie sprechen alle Sprachen der Welt. In den vergangenen zwei Jahren wandelten sie auf Spuren der Reformation. "Nach einem Streit mit Martin Luther beschließen die Abrafaxe, dass die Mission Reform für sie erfüllt ist", teilte der Verlag heute weiter mit. Es gehe nun um die Hanse. "Dieser Versuch, ein europaweites Netzwerk zu spannen, um einen geregelten Handel und kulturellen Austausch zu ermöglichen, hat erstaunlicherweise mehrere hundert Jahre ziemlich gut funktioniert, auch wenn nicht gänzlich gewaltfrei, und ist auch deshalb heute noch ein interessantes Thema", so der Verlag. Die Abrafaxe suchen nun den Schatz der Likedeeler - und auch das große Jubiläum 800 Jahre Rostock haben sie im Blick.