Jessice Andersen: Das Haus des Werwolfs – Royal House of Shadows 3 (Buch)

Jessica Andersen
Das Herz des Werwolfs
Royal House of Shadows 3
Übersetzung aus dem Englischen von Justine Kapeller
Mira, 2012, Taschenbuch, 300 Seiten, 6,99 EUR, ISBN 978-3-86278-487-5 (auch als eBook erhältlich)

Von Christel Scheja

Mit „Das Herz des Werwolfs“ geht die Serie um das „Royal House of Shadows“ in die vorletzte Runde. Wieder einmal dient ein märchenhaft-phantastisches Setting, um eine ganz profane Liebesgeschichte zwischen einer Erdenfrau und einem ganz besonderen Mann zu erzählen.

Dayn weilt nicht am Hofe, als der Blutmagier das Schloss seiner Eltern überfällt, diese ermordet und die Macht in Eldon an sich reißt. Der rebellische zweite Prinz wird jedoch auch von dem Zauber erfasst, den die Sterbenden wirken, um sie zu schützen. Allerdings erfährt Dayn auch, dass er schnell handeln muss, wenn die Zeit seiner Verbannung vorbei ist. Doch erst einmal findet er Zuflucht in einem wilden Land und unter den Werwölfen, die ihm das Leben nicht gerade leicht machen.

Zwanzig Jahre später folgt Reda dem Rat ihrer Mutter und holt ein ganz besonderes Buch zurück in ihren Besitz, um endlich der Alpträume und Gefühle Herr zu werden, die sie seit ihrer Kindheit quälen. Immerhin sind diese schlimmer geworden und haben ihr zuletzt auch den Job gekostet. Doch kaum beginnt sie in dem alten Buch zu lesen, dass von einem magischen Reich namens Eldon erzählt, wird sie aus ihrer Welt gerissen und landet in der Wildnis. Gefangen unter Wölfen muss sie nun vor allem Dayn beweisen, dass sie genau die ist, für die er sie hält. Und auch die Liebe lässt sich nicht betrügen und schmiedet ein enges Band zwischen den beiden, selbst als die Magie einen hohen Preis fordert.

Wieder hat es eine andere Autorin übernommen, das Schicksal der Königskinder von Eldon weiter zu beschreiben und nimmt sich diesmal des zweiten Prinzen an, der wie kein anderer Krieger ist. Dementsprechend wild ist das Begehren und das Spiel der Liebe zwischen den beiden Figuren. Immerhin hat auch Reda den passenden Hintergrund bekommen, damit sie halbwegs gleichwertig agiert. Die Handlung wird ebenfalls weitergeschrieben, so erfährt man nun auch mehr über den Zauber, den die Eltern über ihre Kinder geworfen haben, und den Preis, den sie zahlen müssen, wenn sie versagen, Und man lernt mit Moragh eine weitere Erfüllungsgehilfin des Blutmagiers kennen, eine böse Hexe, die sehr genau weiß, wie sie sich mit ihrem Herrn gut stellen muss.

Alles in allem dient das Fantasy-Setting aber nur als Staffage, auch wenn mehr passiert als im zweiten Band. Dennoch bleibt die Beziehung im Vordergrund, das Abenteuer darf dann und wann mal ein bisschen Spannung in die Geschichte bringen. Aber auch Jessica Anderson bedient sich munter gängiger Klischees, die man schon aus so manch anderem Roman kennt und bietet keine besonderen Überraschungen.

„Das Herz des Werwolfs“ erweist sich als solider Liebesroman im Fantasy-Gewand, der romantische Herzen sicherlich zufriedenstellen wird, den Genref-Fn aber eher enttäuschen dürfte, da das Abenteuer trotz interessanter Ansätze wieder nur Nebensache bleibt.