Geek! 1 (Magazin)

Geek! 1
Juli/August 2012
Panini, 2012, Magazin, 100 Seiten, 6,90 EUR

Von Christel Scheja

Die „SpaceView“ ist tot. Es lebe „Geek!“ Fast möchte man das meinen, denn beim ersten Blick in das neue Magazin fällt auf, dass nicht wenige Redakteure von einem Heft zum anderen gewechselt sind. Wie damals steht vor allem der phantastische Film im Mittelpunkt der Ausgabe, man bezieht nun aber neben der Literatur und Serien auch den nicht zu unterschätzenden Comic-Bereich stärker mit ein. „Geek!“ erscheint bei Panini. Der Verlag hat ohnehin in den letzten Jahren bei den SF-Media-Fans ein Stein im Brett gehabt, erscheinen doch dort viele Comic-Adaptionen zu Filmen, Serien und Games. uch der Name ist Programm, steht er doch heute für ein besonderes Lebensgefühl, in dem gerade phantastische Themen in den Medien im Mittelpunkt des Interesses stehen.

Die erste Ausgabe macht gleich dort weiter, wo die „SpaceView“ quasi aufgehört hat und präsentiert die wichtigsten Filme der nächsten zwei Monate. Der Start von „Prometheus – Dunkle Zeichen“ ist der ideale Anknüpfungspunkt, um an die „Alien“-Saga zu erinnern, deren Prequel der Streifen eigentlich sein soll. Dabei gibt es noch viel zu entdecken, unter anderem die Tatsache, dass „Alien“ mit Ellen Ripley einen neuen Frauentypus schuf, die starke und unabhängige Heldin, die für sich selbst kämpfen kann, aber auch noch eine weibliche Seite an sich bewahrt hat. Auch wenn man „Alien“ nicht kennen muss, um „Prometheus – Dunkle Ziechen“ zu verstehen, werden zudem die ganzen kleinen aber feinen Querverweise erwähnt. Ein anderer wichtiger Film ist „The Dark Knight Rises“. Der dritte „Batman“-Film setzt weitere Maßstäbe im Superhelden-Genre, passt aber auch zum Trend, die wohlbekannten Helden wieder neu aufleben zu lassen. Das leitet zu der großen Comic-Sektion über, in der nicht nur des Relaunches des „DC-Universums“ gedacht wird, sondern auch auf erfolgreiche Adaptionen von Filmen und Serien hingewiesen werden, seien es nun die Fortsetzungen von „Buffy“ und „Star Trek“ oder die Adaption von „Game of Thrones“.Auch (Heft-) Romane, diesmal vor allem vertreten durch „Maddrax“, Fernsehserien oder Games werden genauer beleuchtet. Aber auch ein Blick auf die Wissenschaft und nicht zuletzt Events wie die Fed-Con werden nicht vergessen.

Ein wenig ausführlicher und vielleicht auch bunter als die „SpaceView“ kommt „Geek!“ daher, aber wer schon die erstgenannte Zeitschrift mochte, wird sich auch beim neuen Magazin wohlfühlen. Im Prinzip hat sich an der kritischen wie persönlichen Sichtweise der Artikel nicht viel geändert. Sie mögen zwar von der Meinung des Autors geprägt sein, können aber dadurch gerade zum Nachdenken anregen oder aber zu heftigen Diskussionen führen. Die Vorstellungen sind wie immer sehr ausführlich und informativ, bereits aus dem Internet oder dem Fernsehen Bekanntes wird mit Hintergrundinformationen gemischt, die Autoren knüpfen Verbindungen zu früheren Werken. Auch diesmal liegt der Schwerpunkt in „Geek!“ zunächst einmal mehr auf der Media-Science-Fiction, Horror kommt nur am Rande und Fantasy nur ganz gering vor, aber auch das wird sich vermutlich ändern.

Auf jeden Fall ist der Auftakt der Ausgabe gelungen. Der Leser kann ausgefeilte Artikel mit gut recherchierten Informationen genießen und wird genau so unterhalten, wie er es von früher her kennen mag. Es lohnt sich also durchaus, einen Blick in „Geek!“ zu werfen und sich die Ausgabe vielleicht auch zu kaufen, gerade wenn man sehr an Science Fiction in unterhaltsamer Form interessiert und der Wissenschaft nicht abgeneigt ist.