Professor Zamorra 42: Isilria – Welt im Nebel, Oliver Fröhlich (Buch)

Professor Zamorra 42
Isilria – Welt im Nebel
Oliver Fröhlich
Titelillustration von Mark Freier
Zaubermond, 2012, Taschenbuch, 226 Seiten, 14,95 EUR, ISBN 978-3-95426-542-8

Von Carsten Kuhr

Schon einmal, vor fast drei Jahren, hat es Professor Zamorra nach Isilria verschlagen. Damals hatte er den Dämon Krychnak bekämpft und das kleine Land der großen Schritte vom Bösen befreit (vgl. „Professor Zamorra“ Band 924, Bastei). Vor einem Jahr, auf der Suche nach dem Blutkompass („Professor Zamorra“ Band 37, Zaubermond) stieß Zamorra dann auf die legendäre magische Bibliothek, die Bücherliebhaber auf aller Welt nur gerüchteweise und unter dem Namen ihres Bibliothekars Garionda kennen. Dass beide Abenteuer miteinander verbunden sind, ahnte er damals noch nicht.

Nun stirbt die Bibliothek, und nur einer kann Garionda, dem letzten der Erbauer Isilras, jetzt noch helfen. So wird unser wackerer Professor einmal mehr in die Nebel gezogen und findet sich mitten in einem sterbenden Land wieder. Dass seine Kräfte in der direkten Auseinandersetzung mit den ihn angreifenden Horden unheimlicher Bestien erlahmen, dass er Merlins Stern, der sich allein von Zamorras Lebenskraft nährt, kaum mehr nutzen kann, macht das Überleben für ihn nicht einfacher, zumal er neben den dem Tode geweihten Bewohnern der Welt auch auf Kriegsgewinnler trifft, die sich mit den Ungeheuern arrangiert haben…

Oliver Fröhlich fährt nach seinem Hardcover-Debüt im 37. Band der Zaubermond-Edition im zweiten Roman alles auf, was das Herz des Lesers moderner Gruselabenteuer erfreut. Es gibt magische Bücher, ja eine ganze magische Bibliothek, die sich durch Raum und Zeit bewegt, es gibt gnadenlose Priester, selbstsüchtige Anführer und geknechtete Opfer – und nicht zuletzt gibt es ein faszinierendes Setting und jede Menge Ungeheuer, die sich in den Nebeln tummeln. Da stört es kaum, dass unser wackerer Professor im Kampf gegen die Bösen im Eifer des Gefechts dieses Mal versäumt, seine Weggefährtin mitzunehmen.

Dennoch konnte Fröhlich mich nicht ganz so in seinen Bann ziehen, wie im ersten Hardcover. Zu sehr fehlte mir der Bezug zu unserer Welt, zu unklar blieb mir persönlich vorliegend der Handlungsort. Dies mag auch damit zusammenhängen, dass ich den Heftroman, auf dem das Hardcover fußt, nicht gelesen habe, dass mir hier die Grundlagen fehlten. Geboten wird viel Gruselfeeling wobei sich die Szenen, in denen der Professor im Zentrum des Geschehens steht, deutlich spannender lesen ließen, als die Beschreibungen der versklavten Bewohner des Landes.

Mit der Juni-Lieferung hat der Verlag seine Publikationen von Hardcover auf Taschenbuch umgestellt. Wie der Verlag auf seiner Website mitgeteilt hat, soll damit der Anstieg der Produktionskosten aufgefangen werden. Die bereits vor einigen Monaten erfolgte Umstellung bezüglich des Umfangs wurde beibehalten. Der Leser erhält also weiterhin neu verfasste Titel seiner Lieblingsserien. Allerdings muss jeder Fan selbst entscheiden, ob ihm zwei Romane im Heftumfang den Obolus wert sind.