Oh! My Goddess 22: Die Allianz (Comic)

Kosuke Fujishima
Oh! My Goddess 22
Die Allianz
(Ah! My Goddess Vol. 22 (Ah! Megami-sama Vol. 22), 2000)
Aus dem Französischen von Fritz Walter
EMA, 2002, Taschenbuch, 160 Seiten, 5,00 EUR, ISBN 978-3-89885-179-6

Von Irene Salzmann

Die Göttin Peorth möchte ihre ursprüngliche Größe zurückbekommen, doch bislang hat kein Mittel geholfen. In ihrer Not wendet sie sich an Keiichi, Belldandy, Urd und Skuld, die ebenfalls keinen Erfolg haben. Der als Katze wiedergeborene Welsper und Schuldige an dem Problem, rät ihnen, die Magna-Regentin der Hölle um Hilfe zu bitten – für Urd kein Problem, schließlich ist diese ihre Mutter.

Hild erscheint sofort, doch ihr Wissen hat seinen Preis: Sie verlangt, dass ihre Tochter mit ihr in die Hölle zurückkehrt, was Urd ablehnt, da sich dann ihr dämonisches gegen das göttliche Erbe durchsetzen würde. Hild gibt nach und verlangt stattdessen eine Gefälligkeit. Für Poerth willigt Urd ein. Nun auf der Erde und auf die Freunde ihrer Tochter aufmerksam geworden, tut sich Hild mit der Dämonin Mara zusammen, um Chaos zu verursachen…

„Oh! My Goddess“ 22 ist ein genauso dünner Manga wie bereits der vorherige Band, während die anderen Nummern meist 50 und mehr Seiten Inhalt mehr aufwiesen. Man kann bloß raten, ob Kosuke Fujishima durch andere Projekte gebunden war und darum weniger Zeit für seine nun schon viele Jahre laufende Serie hatte, oder ob dies eine taktische Vorgehensweise war, denn die ersten Kapitel hätten durchaus Platz in Band 21 und dieser somit eine komplette Story zu bieten gehabt.

So wurde jedoch an einer spannenden Stelle unterbrochen: Ob Peorths Problem gelöst werden kann, verrät erst der Folgeband2. Und da Hild nun schon mal da ist, macht man sie gleich zum neuen Störenfried in zwei eher mäßigen Kapiteln. Für Sammler stellt sich gar nicht erst die Frage, kaufen oder nicht kaufen; Gelegenheitsleser müssen jedoch beide Bücher erstehen, um die ganze Geschichte zu erfahren.

Tatsächlich ist „Oh! My Goddess“ eine der wenigen Reihen, in die man relativ problemlos an einer beliebigen Stelle einsteigen kann. Das liegt an dem Episoden-Charakter der Geschichten, die nur leicht aufeinander aufbauen, sich eher selten über zwei oder mehr Bände ziehen oder gar einen Cliffhanger als Schlusspunkt setzen. Dennoch ist der Spaß größer, folgt man der Serie von Band 1 an, da vorausgesetzt wird, dass man die Protagonisten und ihre Animositäten kennt.

Die Zeichnungen wirken ein wenig altbacken, sind aber gegenüber den frühen Tankobons etwas feiner in der Linienführung und bei der Ausarbeitung der Gesichter geworden. Fahrzeuge und technisches Gerät sind eindeutig die Stärke des Künstlers.