Star Wars Sonderband 67 (Comic)

Alexander Freed
Star Wars: The Old Republic 3: Verlorene Sonnen
Star Wars Sonderband 67
(Star Wars:The Old Republic The lost Suns #1-5, 2011)
Aus dem Englischen von Michael Nagula
Titelbild von Benjamin Carré
Zeichnungen von Dave Ross, George Freeman, David Daza & Mark McKenna
Panini, 2012, Paperback, 100 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-86201-109-4

Von Christel Scheja

Das aktuelle „Star Wars“-Videogame „The Old Republic“ ist gut 3600 Jahre vor der Schlacht von Yavin und etwa dreihundert Jahre nach den Ereignissen von „Knights of the Old Republic“ angesiedelt. Wieder einmal haben es die Sith geschafft, ein Imperium aufzubauen und die Republik zu bedrohen, so dass man sich mit allen Kräften verteidigen muss.

Das geschieht jedoch nicht nur durch die Jedi-Ritter und Soldaten an der Front des neu aufgeflammten Krieges, sondern auch durch die Männer und Frauen des Nachrichtendienstes, die im Verborgenen kämpfen. Einer von ihnen ist Theron Shan. Er gehört zu den Elite-Spionen der Republik und wagt sich deshalb in das Herz des Imperiums, um wichtige Informationen über die neuen Waffen der Sith zu stehlen und diese eventuell auszuschalten. Als er schon nahe an seinem Ziel ist, erfährt er aber auch, dass ein alter Freund auf einem der Planeten mitmischt und vielleicht ein wenig mehr weiß. Doch als Jedi-Ritter lebt man unter den Feinden gefährlich, vor allem, wenn man alt und nicht mehr ganz im Vollbesitz seiner Kräfte ist. Doch Theron Shan, Sohn der Jedi-Meisterin Satele Shan, ist dem alten Ngani Zho noch einiges schuldig – hat der Mann ihn doch aufgezogen und ihm die Grundzüge des Jedi-Seins gelehrt, die er heute noch beherzigt. Doch darf er überhaupt persönliche Gefühle zeigen? Oder gefährdet er damit vielleicht doch seine gefährliche Mission, die ihn direkt in die Zuflucht einer mächtigen Sith führt?

Es ist offensichtlich normal, dass die meisten Comics, die zu den Videospielen des Franchise entstehen, etwas mehr auf die reine Action setzen und weniger auf die Inhalte, die viele der anderen Reihen ausmachen. So setzen auch die Mini-Serien des „The Old Republic“-Abschnitts in der Geschichte des Universums auf spannende Actionhandlungen mit Archetypen des Spiels, in denen es mehr auf das Wie als das Warum ankommt.

Immerhin erhält dieses Abenteuer etwas Tiefe durch die Hintergrundgeschichte des Helden, da Theron Shan zwar kein Jedi ist, aber dennoch sehr enge Bande zu den Rittern hat, die er nicht verleugnen kann. Es ist interessant zu sehen, auf welche Weise er die Enttäuschung kompensiert hat, doch nicht zu ihnen gehören zu können und in die Fußstapfen seiner Mutter treten zu können, und was er noch heute an Wissen und Training nutzt. Das verleiht ihm zumindest ein wenig Tiefe und Charisma. Ansonsten kratzt die Serie eher an der Oberfläche, liest sich aber flüssig und kurzweilig, so dass vor allem Action-Fans auf ihre Kosten kommen werden.

„Verlorene Sonnen“ ist ein unterhaltsames Agentenabenteuer unter den „Star Wars: The Old Republic“-Comics, das zeigt, wie vielfältig man das Universum noch nutzen kann, wenn man nur will.