Die Elfen 4: Der Fluch des Schicksalswebers (Hörspiel)

Dennis Ehrhardt (Hörspielbearbeitung)
Bernhard Hennen
Die Elfen 4
Der Fluch des Schicksalswebers
Sprecher: Dagmar Dieke, Andreas Mannkopff, Martin May u.a.
Musik und Sounddesign: Andreas Meyer, ear2brain productions
Titelmotiv von Sandobal
Folgenreich, 2012, 1 CD, ca. 68 Minuten ca. 7,99 EUR

Von Irene Salzmann

Treue Leser, Fantasy- und Hennen-Fans wissen, dass außer der fünfteiligen Hauptserie um „Die Elfen“ mittlerweile zwei weitere Zyklen, die aus jeweils drei Bänden bestehen (werden), existieren. Welche Bücher nun in erster Linie als Vorlage herangezogen wurden für die Hörspiel-Umsetzung, kann jemand, der die Romane nicht gelesen hat, bloß vermuten.

Die Handlung von „Der Fluch des Schicksalswebers“ setzt an der Stelle ein, an der dritte Teil aufhörte: Die Feste Königstein wird von den Trollen zurückerobert. Ollowain, Alfadas und einige Kameraden fliehen zurück nach Firnstayn, doch dort haben längst die Trolle gewütet, die Dorfbewohner sind fort oder tot. Ein Überlebender kann Alfadas mehr über das Schicksal seiner Familie erzählen.

Asla, den Kindern und der immer noch schlafenden Elfenkönigin Emerelle ist es gelungen, zu entkommen. Aber wohin sie sich auch wenden, die Trolle sind bereits da, und es scheint nirgends eine Zuflucht zu geben. Schlimmer noch: Alfadas‘ und Aslas Kinder sowie der Hund Blut fallen während der Flucht vom Schlitten. Als Asla davon erfährt, will sie sofort zur Unglücksstelle zurück, aber die anderen drängen darauf, die Flucht fortzusetzen, da sie die Kinder verloren glauben…

Die Elfen, Menschen und ihre Verbündeten haben mehrere empfindliche Niederlagen erlitten. Die Heere der Trolle rücken immer weiter vor, vernichten dabei alles, was ihnen in den Weg gerät, und kennen keinerlei Gnade. Dabei wirken sie wenig sympathisch und intelligent, was – trotzdem der Autor ihre Gründe für den Krieg plausibel erklärte und ihnen eine listenreiche Schamanin an die Seite stellte – vor allem an den Sprechern liegt, die sie zu Monstern machen.

Die Sympathien der Hörer gelten vor allem den fliehenden Menschen, insbesondere Alfadas, seinen Angehörigen und Nachbarn, von denen so mancher sein Leben gibt oder einem noch unbekannten Schicksal entgegensieht. Die Lage ist dramatisch, denn Emerelle, Asla und die anderen sind offenbar von den Trollen umzingelt und haben von niemandem Hilfe zu erwarten. Ob Alfadas rechtzeitig eintrifft und eine Lösung findet? Was wohl aus den Kindern wird? Die fünfte und die Serie abschließende CD, „Elfenwinter“ (April 2012), steht noch aus.

Die Gestaltung der vierten CD entspricht dem, was man von den vorausgehenden Teilen gewohnt ist und erwartet: Ein gemaltes Cover lenkt den Blick auf sich. Das dünne Booklet beinhaltet – leider – nur die notwendigen Informationen zum Produktionsteam und der Rollenbesetzung, einige persönliche Worte des Autors und den Hinweis auf die übrigen Folgen.

Das Hörspiel ist lebendig umgesetzt. Die Dialoge werden von stimmungsvoller Musik und Geräuschen untermalt, die es erforderlich machen, sich auf die Gespräche zu konzentrieren, damit man jedes Detail mitbekommt, denn die Klänge sind im Vergleich zu den Stimmen recht laut.

Alles in allem ist „Die Elfen“-Serie als Hörspiel eine schöne Ergänzung für eingefleischte Fans und eine gut hörbare Inszenierung für Genre-Freunde. Die Themen sind zwar nicht neu, aber Bernhard Hennen erzählt hier eine Geschichte, die genau den Nerv derer trifft, die durch die „Herrn der Ringe“-Verfilmung auf High Fantasy aufmerksam wurden und spannende Elfen-Abenteuer in der Tradition von J. R. R. Tolkien genießen wollen.