Rob Rogers: Devil's Cape (Buch)

Rob Rogers
Devil’s Cape
(Devil’s Cape)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Christian Jentzsch
Titelillustration von Markus Weber
Piper, 2011, Taschenbuch, 508 Seiten, 9,99 EUR, ISBN 978-3-492-26701-4

Von Carsten Kuhr

Nur ein paar Meilen trennen New Orleans von ihrer Schwesterstadt Devil’s Cape. Einst von Piraten gegründet, hat sich die Stadt zu einem Hort des organisierten Verbrechens entwickelt. Nirgendwo sonst werden mehr Menschen überfallen, beraubt, missbraucht, vergewaltigt und ermordet, wie hier. Ein jeder hier ist korrupt; entweder beeinflussbar durch Geld, Gelüste oder Drogen, oder aber zumindest erpressbar. Selbst die Storm Raiders, Superhelden mit an Magie grenzenden Fähigkeiten, konnten das Böse nicht aus der City vertreiben.

Ganz im Gegenteil, wurden die Superhelden von den Mitgliedern des Cirque d’Obscurité, die im Auftrag des maskierten Mafiaoberhaupts Robber Baron dessen Feinde beseitigen, geradezu beiläufig besiegt und vernichtet. Doch dann erhebt sich eine neue, junge Generation von Superhelden, die auf den Spuren ihrer Vorgänger dem Bösen zeigen wollen, was eine Harke ist…

Rob Rogers Debüt ist ein fulminanter Lesespaß für alle Freunde der Superhelden-Comics und -Filme. Wer an Batman, Superman und Co Freude hat, der wird diesen rasant aufgezogenen Roman lieben. Die Logik bleibt ein ums andere Mal außen vor, wenn wir beobachten, wie sich die neue Generation Superhelden aufmacht, den Kampf gegen das Böse auf ihre Fahnen zu heften. Die Charaktere, egal ob Protagonisten oder ihre Widersacher, sind bewusst und beabsichtigt stereotyp gezeichnet, das eine oder andere Mal wagt sich gar ein Hauch von Selbstironie in die Seiten hinein, wenn wir unseren Helden in ihre Kämpfe folgen.

Bis dahin aber ist es zunächst ein weiter Weg. Detailreich beschreibt Rogers die Entwicklung, die zur Geburt der neuen Generation der Streiter für das Gute führt, stellt uns die Bösen vor und zeichnet das Bild einer Stadt, die nicht so dunkel daherkommt wie Gotham City, die aber dennoch als Schauplatz der Geschehnisse passt. Das ist trashig, gleichzeitig aber schon wieder Kult.