Rex Corda 1: Die Stunde Null, H. G. Francis und Manfred Wegener (Buch)

H. G. Francis und Manfred Wegener
Die Stunde Null
Rex Corda 1
Vorwort von Heinz Mohlberg, Dirk van den Boom
Titelillustration von Hans Möller
Illustrationen von Harry Messeschmidt
Mohlberg, 2003, Paperback, 256 Seiten, 14,90 EUR, ISBN 978-3-936229-27-1

Von Irene Salzmann

„Rex Corda“ gilt als die wichtigste deutsche SF-Romanheftserie neben „Perry Rhodan“ und „Ren Dhark“. Sie wurde in den 1960er Jahren von Hans Gerhard Franciskowsky und Manfred Wegener geschaffen und kam auf 38 Bände im Bastei-Verlag (1966/1967).

Außer H. G. Francis, der später auch für „Perry Rhodan“ schrieb, und Manfred Wegener wirkten damals, Thomas R. P. Mielke, Arno Zoller und J. A. Garrett mit. Der Mohlberg Verlag ist nicht der erste, der versuchte, Jahre später mit Nachdrucken von „Rex Corda“ das SF begeisterte Publikum zu erreichen, doch war erst seinen Bemühungen Erfolg beschieden. Die Serie erscheint in bearbeiteter und ergänzter Fassung à zwei Romanheftee pro Paperback (Band 1 bis 15: bearbeitet von Dirk van den Boom, ab Band 16: von Manfred H. Rückert) und erfuhr mit „Rex Corda Nova“ und „Sigam Agelon“ sogar zwei Spin Offs mit neuen Storys.

Der Dritte Weltkrieg im Jahr 1972 hat die Erde verändert und neue Machtblöcke geschaffen. Jahre später bemühen sich der junge Senator Rex Corda und Gleichgesinnte um eine Weltregierung und eine Ächtung der Atomwaffen. Die Republique Africaine strebt jedoch eine Vormachtstellung an und ist offensichtlich dazu bereit, ihre Ziele notfalls durch einen neuen Krieg zu realisieren.

Plötzlich wird die Erde zum Schauplatz einer Auseinandersetzung, die schon Jahrtausende währt: Zwei außerirdische Völker, die Laktonen und die Orathonen, versuchen, sich gegenseitig auszulöschen, ohne Rücksicht auf unbeteiligte Welten zu nehmen. Von den Bewohnern der Erde verlangen sie Unterstützung und ersticken jegliche Gegenwehr im Keim. Die Republique Africaine wird vernichtet, und bei einem Angriff auf Washington kommen alle einflussreichen Politiker ums Leben – ausgenommen Rex Corda, der die Konferenz, enttäuscht ob ihres Ausgangs, verlassen hatte und nun in den Augen der Invasoren der mächtigste Mann der Erde ist.

Rex Corda wird von den Orathonen entführt und gezwungen, alle Geheimnisse preiszugeben. Ihm gelingt die Flucht zu einem Stützpunkt, in dem sich einige Laktonen, die in der Schlacht die Unterlegenen waren, verborgen halten und den Militärs einen Handel anbieten. Falls sich Rex Corda darauf einlässt, treibt er dann den Teufel mit dem Beelzebub aus?

Trotz der Bearbeitung kann die Heftroman-Serie „Rex Corda“ nicht verleugnen, ein typisches Kind der 1960er Jahre zu sein, und dieses Flair sollte auch nicht verlorengehen, schließlich hat diese Literatur-Gattung immer noch ihre Fans, und gerade die älteren Leser werden ganz nostalgisch, halten sie Geschichten von damals beziehungsweise über die Helden von damals in den Händen.

Die Handlung und die Protagonisten entsprechen dem, was man seinerzeit erwartete: Invasoren fallen über die Erde her, und ein Mann bewahrt einen klaren Kopf, um die Menschheit zu retten. Rex Corda ist das Pendant zu Perry Rhodan und Ren Dhark, ein Überheld, der besondere Fähigkeiten besitzt, flexibel ist und sich neue Kenntnisse rasch aneignet. Natürlich findet er auch treue Helfer und Mentoren, die ihm beistehen, aber nicht aus seinem Schatten heraustreten. Frauen spielen keine Rolle in diesen frühen Abenteuern, die man der Military SF zuordnen darf.

Die Storys sind einfach, temporeich und kommen schnell auf den Punkt. Man erkennt rasch, dass die Hauptfigur Rex Corda jemand Besonderes ist, und wenn jemand die richtigen Entscheidungen treffen und die Erde retten kann, dann er. Zusammen mit seinen Kameraden muss er so Einiges durchstehen, und nicht jeder überlebt die heimtückischen Angriffe und Folterungen. Der neue Präsident schlägt sich auf die Seite eines der Völker und stellt damit die Weichen für das Kommende.

Schätzt man die Heftroman-Serien der 1960er Jahre und hat Vergnügen an Titeln wie „Perry Rhodan“, „Atlan“ etc., wird man sicher auch der Neuauflage von „Rex Corda“ und ihren Spin Offs gern eine Chance geben.