Kris Greene: Trolljagd (Buch)

Kris Greene
Trolljagd
(The Demon Hunt)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Wolfgang Thon
Titelillustration von Max Meinzold
Blanvalet, 2011, Taschenbuch, 316 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-442-26790-3 (auch als eBook erhältlich)

Von Carsten Kuhr

Bis vor ein paar Tagen ahnte Gabriel nichts davon, dass versteckt vor den Menschen auch in seiner Heimatstadt New York das Übernatürliche seine Spuren im Leben der Metropole hinterlassen hat. Dann aber sucht ein Objekt reiner Magie, der Nimrod, sich ausgerechnet Gabriel als Träger. Seitdem er das Tattoo des Dreizacks am Unterarm trägt, ist nichts mehr wie es vorher war. Die erste Schlacht gegen die Dämonen wurde verlustreich geschlagen, Gabriels Großvater in die Midlands, zu den Eisernen Bergen, entführt.

Nun gilt es, die Kräfte zu sammeln und das frühere Herrschaftsgebiet der Zwerge und jetzige Heimstatt der Trolle aufzusuchen, um die Verschleppten zu retten. Dabei ist es nicht eben förderlich, dass sich die bunte Schar an Helfern und Unterstützern Gabriels gegenseitig nicht vertraut, ja anfeindet. Verfolgt von den Assassininnen des Schwarzen Königs machen sich Gabriel und seine Helfer auf, die unbesiegbar scheinenden Trolle in ihrer Heimat anzugreifen – ein Vabanquespiel, das eigentlich nur schiefgehen kann, zumal Gabriel von dem Bischof, einem früheren Träger des Nimods, immer wieder bedrängt und angegriffen wird…

Ähnlich wie der Piper Verlag konzentrierte man sich bei Blanvalet lange Zeit auf die Pflege der traditionsreichen High Fantasy. Die vermeintlich kurzlebige Modeerscheinung der Urban Fantasy überließ man lange Zeit den Konkurrenten. Umso erstaunlicher ist es, dass es den Herausgebern gelang, auch relativ spät noch durchaus lesenswerte, ja herausragende Serien einzukaufen. Zu erwähnen ist hier insbesondere Jeaniene Frosts VampirjägerSaga um Cat und Bone, deren Titel regelmäßig die Bestsellerlisten stürmen. Daneben versucht man naturgemäß, das Standbein Urban Fantasy weiter auszubauen. Schon mit dem ersten Band von Kris Greenes Geschichte um Gabriel, die unter dem Titel „Dunkler Sturm“ aufgelegt wurde bot man dem Leser abwechslungsreiche, kurzweilig zu lesende Kost an.

Einmal mehr geht es darum, dass die Dämonen über die Erde und ihre Bewohner herfallen, dass ein paar Wenige versuchen, die Invasion aufzuhalten. Dass es sich bei den Kämpfern oft nicht einmal um Menschen, sondern um fremde Wesen, um die letzten Vertreter aussterbender Rassen handelt, die mit besonderen Gaben aufwarten können, sorgt für zusätzlichen Pepp.

Natürlich ist das Grundgerüst der Handlung bekannt. Wie immer geht es um den Kampf der wenigen Guten gegen die vielen Bösen. Doch die Ausgestaltung, insbesondere was die einander anfeindenden Verbündeten Gabriel anbelangt, sorgt für Spannung und Kurzweil. Das Gebotene liest sich in der erneut mustergültigen Übersetzung von Wolfgang Thon spannend und flüssig auf einen Rutsch durch, weckt das Interesse auf den in Vorbereitung befindlichen dritten Teil und bietet rasante Unterhaltung.