Dance in the Vampire Bund 1 (Comic)

Tamaki Nozomu
Dance in the Vampire Bund 1
Aus dem Japanischen von Mario Hirasaka
Titelillustration und Zeichnungen von Tamaki Nozomu
Tokyopop, 2010, Paperback, 418 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-86719-985-8

Von Christel Scheja

Vampire sind auch in Japan beliebte Handlungsträger oder Schurken. Allerdings kann man davon ausgehen, dass diese sich nicht scheuen, bekannte Muster mit ganz eigenen Ideen und Vorstellungen zu verbinden. Das ist auch in „Dance in the Vampire Bund“ der Fall, einer Saga, die zunächst ganz klassisch beginnt.

Akira Kaburagi Regendorf erscheint am Hof der Vampirherrscherin Mina Tepes, um ein Versprechen zu erfüllen, das er ihr vor vielen Jahren gegeben hat. Allerdings ist diese ein kleines Mädchen geblieben und nicht so erwachsen geworden wie er, und sie scheint ihn nicht mehr zu kennen, denn er wird zunächst wie ein Lakai behandelt. Ein wenig enttäuscht aber dennoch gehorsam, fügt er sich nun in seine Aufgabe als Leibwächter der Vampirprinzessin. Das ist aber anstrengender und gefährlicher als gedacht, denn es gibt viele, die ihr nach dem Leben trachten und sie ist anders als viele der Blutsauger. Mina arbeitet daran, ihre Vision von einem Reich zu erfüllen, in dem die Vampire offen gegenüber den Menschen auftreten können. Aus diesem Grund hat sie sich nach Japan begeben, sich dort in viele Firmen eingekauft, um dann einen künstlich errichteten Stadtteil zu erwerben. Zudem möchte sie ganz normal eine Schule besuchen und so auch die menschliche Lebensart besser kennenlernen. Allerdings macht sie sich damit auch Feinde auf der Seite der Blutsauger und der Menschen, und so ist Akira bald ziemlich gefordert – doch auch er hat ein Geheimnis, dass die Vampirprinzessin selbst nicht kennt.

Der Manga erscheint in einer großformatigen und über vierhundert Seiten starken Ausgabe, deren erster Band nicht nur mit einigen Farbseiten, sondern auch mit interessant gestalteten Buchkanten versehen ist.

Die Geschichte selbst lässt sich nicht ganz einordnen. Sie nutzt viele Elemente die man auch bei den romantischen Vampirgeschichten findet, dann wieder gibt es Action und Gewalt satt, zudem nackte Körper und Erotik, die beide eher etwas ältere männliche Leser ansprechen dürfte. Aus diesem Grund ist der Manga vermutlich mit einer Empfehlung ab 16 Jahren versehen, denn auch die Horror-Elemente sind nicht ganz ohne.

Der Hintergrund erweist sich auch als ein wenig komplexer als gedacht. Nach und nach wird deutlich, dass mehr hinter allem steckt als nur der Traum eines naiven Mädchens. Mina mag zwar sehr niedlich aussehen, weiß aber sehr genau was sie will und setzt ihre Ziele skrupellos durch. Aber auch Akira ist nicht nur der harmlose, menschliche Bursche, der ein altes Versprechen erfüllen muss. Auch in ihm steckt mehr, wie er im Verlauf des Bandes beweisen darf. Insgesamt weiß die Handlung durch ihre überraschenden Wendungen und ungewöhnlichen Verknüpfungen zu überzeugen, denn selbst die Schulszenen sind anders, als man es gewohnt ist. Außerdem wird nicht wieder auf der Religion herumgeritten, sie hat diesmal keinen Anteil an der Geschichte. Zudem ist der Band sehr textlastig und fordert den Leser, auch wenn einiges durch viel zu kleine Schrift schwer zu lesen ist.

Alles in allem erweist sich „Dance in the Vampire Bund“ als zwar typisch japanisch schräge, aber dennoch sehr interessante Variante zu den üblichen Vampirgeschichten, die auch auf dem fernöstlichen Markt erscheinen. Man darf darauf gespannt sein, ob kommende Bände diesen Eindruck halten können.