Alan Dean Foster: Nichts als Ärger (Buch)

Alan Dean Foster
Nichts als Ärger
(Trouble Magnet, 2006)
Aus dem Amerikanischen von Kerstin Fricke
Bastei-Lübbe, 2010, Taschenbuch, 352 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-404-23347-2

Gunther Barnewald

„Nichts als Ärger“ ist ein weiterer Roman um die Abenteuer des Flinx genannten Philip Lynx und seinem alaspinischen Minidrachen Pip. Dieser kann sich nach seinem letzten Erlebnis noch immer nicht wirklich dazu durchringen, sich auf die Suche nach der uralten, planetengroßen Waffenplattform zu machen, die helfen soll, die auf die Galaxis zutreibende Bedrohung zu bekämpfen. Aus Überdruss, Frustration und aus einer leichten depressiven Stimmung heraus entschließt sich der junge Mann, erst noch einen Abstecher zum Planeten Visaria zu machen, um sich dort umzuschauen.

Doch Visaria ist ein wahres „Pestloch“, eine turbokapitalistische Gesellschaft, in der jeder nur auf seinen Vorteil bedacht ist, jeder jeden betrügt und das Verbrechen fröhliche Urstände feiert. Schnell wird auch Flinx in ein solches verwickelt. Nachdem er einen jungen Mann kennengelernt und sich mit ihm angefreundet hat, fühlt er sich verpflichtet, ihm das Leben zu retten. Denn der junge Subar und seine kriminellen Freunde hatten die glorreiche Idee, ausgerechnet den lokalen Paten zu beklauen. Dessen cholerisches Temperament lässt nichts anderes als die blutigste und brutalste Rache zu, und so findet sich Flinx bald in einem brachialen Konflikt wieder, in dem auch er um sein Leben kämpfen muss...

Zwar ist Foster ein durchaus passables und vor allem recht packendes Buch gelungen, welches durch den geschickt aufgebauten Spannungsbogen besticht. Die für den Autor jedoch sonst übliche Exotik, eine von Fosters herausragendsten Stärken, muss der Leser von „Nichts als Ärger“ jedoch leider völlig entbehren. Foster legt diesmal viel Wert auf die Charaktere, vor allem auf den jungen Kriminellen Subar, den der Autor sehr glaubhaft beschreibt. Zudem ist durch die action- und abwechslungsreiche Handlung gewährleistet, dass sich der Leser zu keiner Zeit langweilen muss.

Im Gesamtkonzept der Serie ist es jedoch bedauerlich, dass der Protagonist bezüglich der Bekämpfung der Bedrohung für alle intelligenten Rassen der Galaxis nicht wirklich weiterkommt, man als Rezipient das Gefühl nicht los wird, der Autor habe hier einen weiteren „Zwischenspielroman“ veröffentlicht, um an der Reihe noch möglichst lange arbeiten zu können. Dies ist sicherlich ärgerlich, denn auch wenn die vorliegende Geschichte recht vergnüglich gestaltet ist, so ist sie sowohl bezüglich der Serie an sich als auch in Anbetracht von weitaus besseren Romanen aus dem Homanx-Commonwealth eher entbehrlich, auch wenn Flinx gegen Ende einen wichtigen Hinweis bezüglich seiner eigenen Identität erhält. Die Überflüssigkeit der ganzen Erzählung und das leider verhunzte weil unglaubwürdige Ende, in dem Flinx mal wieder von einer „Supermacht“ gerettet wird, was auf Dauer dazu führen dürfte, dass der Leser den nahezu unzerstörbaren Protagonisten nicht mehr ernstnehmen kann (beziehungsweise ihn nicht mehr wirklich als gefährdet oder bedroht wahrnehmen kann), sind leider das große Manko von „Nichts als Ärger“.

Wahrlich kein grottenschlechtes Buch, als Zwischenmahlzeit auch recht unterhaltsam, aber gemessen an anderen, vor allem früheren Homanx-Titeln doch eher ein arg durchschnittliches Werk ohne eine von Fosters wirklichen Stärken, die Exotik fremder Welten.