Rettungskreuzer Ikarus 42: Gesandtschaften, Sylke Brandt (Buch)

Rettungskreuzer Ikarus 42
Sylke Brandt
Gesandtschaften
Titelillustration von Thomas Knip
Atlantis, 2010, Taschenpaperback, 98 Seiten, 6,90 EUR, ISBN 978-3-941258-32-7

Carsten Kuhr

Kaum wurde die Bedrohung durch die Invasion der Outsider abgewehrt, sucht eine neue Gefahr die Galaxis heim. Ein künstlicher „Wanderlust“-Virus hat sich ausgebreitet, verändert Menschen wie Aliens körperlich und zwingt sie, nur die Kinder und Alten zurücklassend, zu einem noch unbekannten Ziel zu reisen.

Auch zwei Crewmitglieder der „Ikarus“ hatte es erwischt – Sentenza und di Mersi aber erhielten von der Schwarzen Flamme ein Serum, das die Krankheit besiegte. Während sich Sally McLennane ins Hauptquartier der Schwarzen Flamme begibt, um dort dafür zu werben, das Geheimnis des Serums allen in der Galaxis zur Verfügung zu stellen, machen sich einige Angehörige der „Ikarus“-Crew auf, die Werft der Erkrankten zu infiltrieren, um zu erfahren, was hinter dem heimtückischen Angriff steckt. An Bord des gigantischen Raumschiffs, das dort zusammengeschweißt wird, befindet sich ein alter Bekannter, der seine ganz eigenen Pläne mit den Infizierten hegt. Nachdem auch die Regierung des Multiversums von der Seuche befallen wurde wird deutlich, dass die Gefahr weit größer ist als bislang angenommen. Doch auch die Schwarze Flamme kann, auch wenn sie möchte, nicht wirklich helfen, ist das Serum doch nicht einfach reproduzierbar ...

Sylke Brandt führt die Handlung stringent fort. Schon im vorhergehenden Band wurde das Geheimnis um die künstliche Seuche und deren Hintermänner gelüftet. Dieses Mal berichtet uns die Autorin davon, wie einige aus der Sentenza-Crew, die bislang eher in zweiter Reihe im Einsatz waren, sich anschicken, den Gegner zu infiltrieren. Geboten wird damit ein Kommandounternehmen im weiteren Sinne, dazu gesellt sich, mit der die Schwarze Flamme besuchenden McLennane, eine Auflösung weiterer Geheimnisse um eine der mysteriösen Gruppen der Galaxis.

Auch wenn das ganz große Schlachtengemälde ausbleibt, und es auch bis zur direkten Konfrontation mit den Aggressoren noch ein wenig dauert, liest sich der Band spannend, voller Verwicklungen und Geheimnisse in einem Rutsch durch. Man merkt deutlich, dass das Tempo im zweiten Zyklus der Serie anzieht, dass wir uns auf einen ersten Höhepunkt zu bewegen. Das Gebotene weckt, gerade weil bislang unverbrauchte Figuren mehr in den Mittelpunkt rücken und wir vieles Neues erfahren, das Interesse an der Fortsetzung und erreicht sein Ziel, den Leser spannende und kurzweilige Lesestunden zu bereiten.