Alfred Bekker: Drachenthron – Die DrachenErde-Saga 3 (Buch)

Alfred Bekker
Drachenthron
Die DrachenErde-Saga 3
Titelbild von Jon Sullivan
Karte von David Ernle
Lyx, 2009, Paperback, 400 Seiten, 12,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8165-6

Christel Scheja

Alfred Bekker fühlt sich der Fantasy sehr verbunden und erzählt gerne abenteuerliche Geschichten. Das merkt man auch seiner „DrachenErde“-Saga an, die das Schicksal des jungen Rajin erzählt, der in „Drachenfluch“ erfahren musste, dass er kein einfacher Nordmann ist, sondern eine ganz andere Abstammung und Bestimmung hat. In „Drachenring“ kämpfte er dann gegen den despotischen Ursupator Katagi und gewann den Thron seines Vaters zurück, um ihn selbst zu besteigen. Doch selbst die neugewonnene Macht und Magie konnte ihm bis dahin nicht seine geliebte Nya und seinen ungeborenen Sohn zurück eben, die durch einen Vasallen seines Feindes verflucht worden waren.

In „Drachenthron“ versucht Rajin seine Herrschaft zu festigen. Da er in der Zwischenzeit viele Getreue und Verbündete gewonnen hat, fällt das nicht so schwer, wie er befürchtet hat, und es bleibt auch genug Zeit, um nach Lösungen zu suchen, die geliebte Frau zu retten. Doch gerade als er wieder einmal seiner Trauer und Wut über ihrem gläsernen Gefängnis Luft macht, muss er erfahren, dass die Zeit der Prüfungen und des Kampfes noch nicht vorüber sind. Eine schattenhafte Macht taucht auf und fordert Sühne und Vergeltung für eine Tat, die eigentlich ein Urahn Rajins begangen hat. Zudem mehren sich die Zeichen, dass sich einer der fünf Monde aus seiner Umlaufbahn gelöst hat und sich nun auf die Welt zu bewegt. Eine alte Prophezeiung deutet darauf hin, dass ausgerechnet der junge Kaiser eine wichtige Rolle in der drohenden Apokalypse spielen soll. Aus diesem Grund macht sich Rajin mit seinen treusten Freunden auf den Weg, um das Verhängnis aufzuhalten und die Gefahr für sein Reich zu bannen. Schon bald erweist sich, dass die Götter selbst ihren Kampf auf der Welt austragen und nicht einmal der Gebieter über die Drachen eine Chance gegen sie haben könnte, es sei denn er ist bereit, alles zu opfern. Dabei stehen die Gefährten viele Gefahren durch, begegnen einem deutschen Ritter aus dem 15. Jahrhundert und einem geheimnisvollen Magier, bis sie schließlich einen Punkt erreichen, an dem der Kaiser eine wichtige Entscheidung treffen muss.´

Ähnlich wie in der „Elfen“-Trilogie gibt es auch diesmal einen Bruch zu den vorherigen Ereignissen, da die alten Gefahren weitestgehend besiegt sind und nicht mehr so viel Ärger machen. So wird schnell eine weitere Bedrohung eingeführt, von der niemand etwas wusste, und zwingt den jungen Helden erneut zu einer gefahrvollen Queste. Der Autor hat allerdings dazu gelernt, und so wirkt die Handlung in „Drachenthron“ mehr wie aus einem Guss und nicht ganz so zerrissen; allein am Ende überschlagen sich die Ereignisse etwas zu sehr, und er führt die Geschichte doch etwas gezwungen zu einem Happy End. Immerhin ist die Auflösung nicht mehr aus der Luft gegriffen und wurde angemessen eingeführt. Bis es jedoch so weit ist, gibt es eine grundsolide Actionhandlung mit vielen Kämpfen und Konflikten, einem ordentlichen Schuss Magie und Dramatik, interessanten Begegnungen und exotischen Schauplätzen.

Alles in allem findet die „DrachenErde“-Saga mit „Drachenthron“ einen angemessenen Abschluss und dürfte vor allem junge männliche Leser ansprechen, die actionreiche Abenteuer mögen und damit problemlos auf weibliche Charaktere, theatralische Intrigen und Beziehungsgeschichten oder gar schwülstige Romantik verzichten können.