Nautilus 76 & 77 (Magazin)

Nautilus 76 & 77
Juli bzw. August 2010
Abenteuer Medien Verlag, 2010, A4-Magazin, je 52 Seiten, je 4,50 EUR

Christel Scheja

Durch die monatliche Erscheinungsweise ist es nicht immer leicht, mit den Besprechungen Schritt zu halten, aus diesem Grunde wird diesmal gleich ein Blick auf zwei Ausgaben geworfen. Wie immer besitzen diese bis zu zwei Schwerpunktthemen. Eines davon ist frei gewählt und scheint keinen besonderen zeitlichen Vorgaben zu folgen, das andere ist an einen der aktuellen phantastischen Filmhits angelehnt.

In der 76. Ausgabe – wie könnte es auch anders sein – dreht es sich durch den Start von „Eclipse“, dem dritten Film der „Twilight“-Reihe, um Vampire in allen Formen und Facetten. Neben dem obligatorischen Blick auf den Film beschäftigt sich die Ausgabe mit „Vampirmythen aus aller Welt“, stellt Vampirserien aus dem Fernsehen vor und bewertet diese locker, geht auf den „Mythos der Menschheit: Der Tod als Verwandlung“ ein und führt unter anderem Interviews mit Kyle Schmidt, dem ‚Henry‘ aus „Blood Ties“, und nicht zuletzt mit Markus Heitz und Richelle Mead, die den Blutsaugern ihren eigenen Stempel aufgedrückt haben. Im zweiten Schwerpunkthema geht es um Mystery in Märchen, und der geneigte Leser kann erfahren, was eigentlich alles aus den Märchen gestrichen wurde, so dass sie sich in die Kindergeschichten verwandelten, mit denen wir aufwuchsen, und wie es mit den Autoren und ihrem Umgang mit dunklen Märchen steht.

Auch wenn ein Bild von „Die Legende von Aang“ das Cover ziert, widmet sich die Ausgabe 77 nur in einem Artikel dem Film und der zugrundeliegenden Fernseh-Zeichentrickserie. In erster Linie dreht es sich um Serienkiller. Es gibt nicht nur eine „Reise durch die mörderische Filmgeschichte“ sondern auch um einen Blick auf die Realität. Welche Serienmörder sind besonders bekannt geworden, was steckt eigentlich an „Psychologie“ hinter den Killern, die vom Tod geradezu besessen sind, und wie bauen Autoren Morde im Krimi ein, beziehungsweise, wie gehen sie damit um? Wie immer finden sich in beiden Ausgaben auch noch die üblichen Rubriken um Literatur und Hörbücher, sowie die Vorstellung weiterer Filme oder Computer-Games.

Was an diesem beiden Ausgaben besonders gefällt, sind die Hintergrundartikel, die wieder einmal beweisen, wie gut die Autoren recherchieren und zudem die Informationen in einen gut lesbaren Text einbinden, der unterhaltsam und kurzweilig auch außergewöhnliche Details vermittelt. Selbst wenn man bereits einen gewissen Überblick über das Thema besitzt, erfährt man doch noch so einiges Neues über Vampire und Märchen oder Serienkiller, denn die Autoren haben sich auch unbekanntere Aspekte heraus gepickt und bringen sie als kleine Highlights unter. Die liebevolle Gestaltung der einzelnen Artikel durch Bilder und kleine Kästchen mit Zusatzinformationen tut ein Übriges dazu, um den Lesespaß zu maximieren und das Publikum bei den Texten verweilen zu lassen. Im Gegensatz dazu sind die Interviews oft nur auf wenige Fragen reduziert, was manchmal schade ist, wenn man gerne mehr von den jeweiligen Zuschauern oder Autoren erfahren hätte.

Alles in allem machen die beiden Ausgaben von „Nautilus“ ihrem Anspruch alle Ehre, über spannende Themen aus Abenteuer und Phantastik zu berichten, sowohl alten Hasen wie auch Neueinsteigern interessante Informationen zu bieten und selbst ausgewalzten Themen wie die Vampire noch neue Facetten abzuringen.