Harry Connolly: Die Quelle der Schatten (Buch)

Harry Connolly
Die Quelle der Schatten
Der strahlende Weg 3
(The Way into Darkness - The Great Way 3, 2015)
Übersetzung: Michaela Link
Blanvalet, 2017, Paperback mit Klappenbroschur, 608 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-7341-6089-9 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Mit „Die Quelle der Schatten“ findet die Trilogie „Der strahlende Weg“ ihren Abschluss. Harry Connolly ging bei der Veröffentlichung einen sehr eigenen Weg, er brachte die Saga zunächst per Crowdfunding im Selbstverlag heraus, ehe Verlage auf ihn aufmerksam wurden.

 

Die Bestien, die anstelle des Abendvolks durch die magische Pforte gekommen sind, die sich nur alle 23 Jahre öffnet, haben mittlerweile Kontrolle über das ganze Land. Ob nun die blaufelligen Grunzer oder die reptilienartigen Alligaunten, sie alle haben ihre Zahl erweitert, in em sie Menschen und andere zu ihresgleichen machten.

Die Überlebenden der ursprünglichen Bevölkerung haben sich in Städten und geschützten Siedlungen verschanzt und fragen sich, warum das Grauen über sie kam und was eigentlich mit dem Abendvolk passiert ist.

Nur ganz wenige, so wie Tejohn und Cazia kämpfen immer noch für eine Zukunft ohne Angst. Sie glauben einen Weg gefunden zu haben, mit dem man die Monster aufhalten kann, aber das dürfte gar nicht so einfach werden, denn zunächst einmal muss die Quelle des Grauens gefunden werden.

Das ist gar nicht so einfach und könnte, nein wird ihnen ein ziemliches Opfer abverlangen. Dennoch haben beide, gereift durch ihre Erfahrungen und Erlebnisse, keine Furcht mehr vor dem was sie erwartet, denn sie decken auf ihrem Weg noch ein paar weitere Geheimnisse auf, die es in sich haben…


Das A und O einer guten Trilogie ist ihr Abschlussband. Gelingt es dem Autor, alle offenen Fäden aufzunehmen und zu verknüpfen, die entstandenen Fragen zu beantworten und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass bis zum Ende Spannung besteht? Harry Connolly besteht die Prüfung, denn er behält den Kurs aus dem zweiten Band bei, verzichtet endlich auf zuviel Geplänkel, um so auf die Zielgerade einzuschwenken und all die Geheimnisse enthüllen, die hinter dem Angriff und den Bestien stecken.

Denn tatsächlich liegt viel davon in der Vergangenheit, und an den Helden liegt es jetzt, zu entscheiden, was sie tun wollen, denn sie haben endlich auch eine Waffe gefunden gegen das Grauen, dass über sie kam.

Die Lösung wirkt glaubwürdig und sinnvoll, ist nicht zu übertrieben und auch nicht an den Haaren herbeigezogen, denn nun machen auch viele der Andeutungen einen Sinn und runden den Eindruck ab.

Erneut schafft es der Autor aus den Klischees auszubrechen. Wenn man ihm eine Schwäche anlasten möchte, dann ist es die, dass gerade die Hauptfiguren doch auf einer gewissen Distanz zum Leser bleiben, denn wirklich identifizieren kann man sich mit Tejohn und Cazia nicht, dazu bleiben sie einem zu fremd. Aber sie fügen sich mit ihrem Charakter gut in die Handlung ein und sind die Triebfedern der Geschichte - damit erfüllen sie einen guten Zweck.
Alles in allem endet die Geschichte zufriedenstellend, wenngleich sich der Autor auch noch ein paar Hintertürchen offen lässt.

Damit findet die Trilogie „Der strahlende Weg“ in „Die Quelle der Schatten“ einen angemessenen und runden Abschluss, der weder aufgesetzt noch unglaubwürdig wirkt, sondern konsequent der ganzen Stimmung der Saga folgt.