Starcraft Frontline 2 (Comic)

Simon Furman, Grace Randolph, Kieron Gillen
Starcraft Frontline 2
(Starcraft Frontline, Vol. 2, 2007)
Zeichnungen: Hektor Sevilla, Jesse Elliott, Man Kim, Tomas Aira
Übersetzung: Peter Clausen
Cross Cult, 2018, Album mit Klappenbroschur, 192 Seiten, 10,00 EUR, ISBN 978-3-95981-601-4

Rezension von Christel Scheja

„Starcraft Frontline“ erschien vor einigen Jahren schon bei Tokyopop, doch nun werden die Bände nicht nur in Amerika wieder neu aufgelegt, sondern auch bei Cross Cult. Inhaltlich hat sich nichts verändert, nur die Aufmachung ist edler und in der ersten Auflage gibt es wie schon beim ersten Band eine Sammelkarte als Bonus.

 

Erneut steht der Konflikt zwischen Protoss und Zerg im Mittelpunkt, in den die Menschen eher unfreiwillig verwickelt wurden, nun aber keine Wahl mehr haben und gleich in einem Zweifrontenkrieg um ihr Überleben kämpfen müssen.

„Der Schutzpanzer“, die erste Geschichte des Bandes, ist die einzige Fortsetzung aus der vorigen Ausgabe, alle anderen sind abgeschlossen. Dort schlüpft ein Marine in einen neu entwickelten Schutzpanzer, der die letzte Hoffnung für eine zum Untergang verurteilte Basis zu sein scheint. Allerdings muss er nun feststellen, dass ihre Benutzung einen hohen Preis fordert.
In „Kriecher“ spielen die Wissenschaftler mit Ablegern der Zerg herum, um eine wirksame Waffe gegen ihre Feinde zu entwickeln. Aber leider geht schief was nur schief gehen kann, denn der Mensch ist nicht dazu geschaffen, der Schöpfer zu sein.
„Eine Nachricht wert“ ist die Berichterstattung von der Front immer. Allerdings findet eine junge Reporterin, die ein Team von stahlharten Marines in einen Einsatz begleitet, heraus, dass dabei nicht immer mit ganz fairen Mitteln gekämpft wird und man sich auch nicht scheut, die Bewohner der Kolonien zu opfern, wenn der Erfolg gefährdet ist. Und schließlich ist der Geist, der in Mar Sara sein Unwesen treibt nicht nur „Eine Geistergeschichte“, sondern grausame Wahrheit.


Man merkt schon, dass die hier erzählten Geschichten wie die Romane dem Universum des „Starcraft“-Computerspiel ein wenig mehr Farbe geben sollen und das eine oder andere Ereignis genauer beleuchten, das man im Game selbst nur streift.

Wie auch schon im ersten Band sind die Geschichten sehr actionlastig, Kämpfe nehmen einen großen Raum ein, man bemüht sich aber auch, die Menschen und ihre Gefühle, Ängste und Schwächen nicht zu vergessen und so zu Helden zu machen, mit denen man fühlt und leidet, um eine gewisse Bindung zum Leser zu schaffen. Das kommt vor allem in der herausragendsten Geschichte, „Eine Nachricht wert“, zum Tragen. Gerade weil die junge Reporterin einen Wandel durchmacht, als sie die Wahrheit hinter all den Lügen entdeckt, bleibt diese Erzählung auch am Ehesten im Gedächtnis haften. Allerdings sollte man dennoch nicht viel Tiefe erwarten, denn das wollen die Geschichten nicht unbedingt bieten, sondern in erster Linie nur mit vertrauten Inhalten unterhalten.

Das Einzige was auch diesmal fehlt sind passende Erklärungen zu dem Konflikt, der den Geschichten zugrunde liegt, denn der ist doch maßgeblich für viele Abenteuer und auch das Verhalten der Charaktere. Deshalb werden wohl nur Fans des Spiels uneingeschränkt ihren Spaß haben.

Fazit: „Starcraft Frontline“ bietet actionreiches Science-Fiction-Abenteuer mit einem guten Schuss Horror, wie man es aus vielen Spielen und Filmen kennt, verlangt aber mehr noch als „Warcraft“ Einiges an Vorwissen, sonst kann man nicht so viel mit manchem Geschichten anfangen, die sich zu sehr auf den Hintergrund beziehen.