Star Trek Voyager 11: Sühne, Kirsten Beyer (Buch)

Star Trek Voyager 11
Sühne
Kirsten Beyer
(Star Trek Voyager: Atonement, 2016)
Übersetzung: Rene Ulmer
Titelbild: Martin Frei
Cross Cult, 2018, Taschenbuch, 528 Seiten, 16,00 EUR, ISBN 978-3-95981-515-4 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Die in die Welt der Lebenden zurückgekehrte Kathryn Janeway hat das Kommando der „Full Circle“-Flotte übernommen - als elegante Lösung, um sie gleichzeitig in ihrem Rang zu bestätigen und aus der Führung der Sternenflotte heraus zu halten. Allerdings zeigt sich nun, dass die Rückkehr in den Delta-Quadranten alles andere als angenehm ist. Denn die „Konföderation der Welten des Ersten Quadranten“ mag zwar nicht das Gelbe vom Ei sein, zu viel haben die ehemaligen Besatzungsmitglieder der „Voyager“ mitgemacht, als sie dieser zum ersten Mal begegneten, aber sie sind auch nicht die Einzigen, die Groll gegen sie zu hegen scheinen.

Denn nun wird auch noch von Seiten der Spezies der Kimara und anderer Welten Anklage gegen Janeway erhoben und man verlangt ihre Herausgabe, um sie vor ein Tribunal zu stellen. Captain Chakotay möchte das um jeden Preis verhindern und sucht in diesem Fall wichtige Verbündete, um herauszufinden, warum plötzlich so viel Interesse an der Frau besteht, die er liebt.

Auch andere Besatzungsmitglieder stecken in der Klemme. Seven mag sich zwar bereitwillig dazu bereit erklärt haben, mit einigen Medizinern der Sternenflotte zusammen zu arbeiten, die versuchen, eine Seuche zu heilen, die ganz offensichtlich die Borg hinterließen, aber sie muss feststellen, dass sie betrogen wurde und hinter ihrem Rücken ganz andere Forschungen laufen. Und auch Tom Paris ist mit noch nicht allem so im Reinen, wie er sollte.


Gleich mehrere Handlungsstränge werden in diesem Band weiter geführt. Mehr als jede andere der aktuell noch laufenden Serien ist gerade „Voyager“ tief in die Ereignisse seit dem Sieg über die Borg eingebunden. Deshalb wird zu viel an Wissen über den Inhalt der vorhergehenden Bände vorausgesetzt, was die Serie nicht gerade sehr einsteigerfreundlich macht.

Fans wird allerdings freuen, dass nicht nur die aktuellen Entwicklungen sauber weitergesponnen werden, sondern auch Elemente aus der Serie wieder aufgegriffen werden. Denn immerhin hat das Föderationsschiff bei seiner Reise durch den Delta-Quadranten Winiges an Trümmern hinterlassen, das ist nicht zu leugnen.

Auf mehreren Handlungsebenen wird damit das Geschehen fortgeschrieben, diesmal finden aber auch einige Entwicklungen endlich ihren Abschluss, so kann Tom Paris endlich familiäre Probleme klären - für das, was die Borg hinterlassen haben, gibt es endlich Möglichkeiten zur Heilung.

Vermutlich verlagert sich die Serie demnächst auch wieder mehr in den Delta-Quadranten, lässt den Föderationsraum erst einmal wieder außer Acht.

Kirsten Beyer ist ein alter Hase. Sie weiß scheinbar genau, was die Leser sich wünschen und bietet daher eine bunte Mischung aus Intrigen, persönlichen Momenten und natürlich auch den Blick auf fremde Zivilisation. Das ist in eine langsam fortschreitende Handlung gepackt, die ihre Spannung aus Details bezieht und nur wenige Längen besitzt, gerade bei den Verhandlungen um Janeway ist das zu merken, weil die Helden dort nur wenig aktiv agieren.

Alles in allem erweist sich „Sühne“, der elfte Band von „Star Trek Voyager“ als solide Fortsetzung der vorhergehenden Romane, interessant vor allem für die Leser, die die Ereignisse von Anfang an nachverfolgt haben und gerne wissen wollen, wie es weiter geht. Nur als Einsteig ist diese Geschichte denkbar ungünstig.