Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker, Ken Liu (Buch)

Star Wars: Die Legenden von Luke Skywalker
Ken Liu
(Star Wars: The Legends of Luke Skywalker, 2017)
Tiltelbild und Illustrationen: J. G. Jones
Übersetzung: Andreas Kasprzak, Stefan Schimek & Tobias Tonerguzzo
Panini, 2017, Paperback mit Klappenbroschur, 346 Seiten, 14,99 EUR, ISBN 978-3-8332-3570-2 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

In den letzten Jahren hat es sich eingebürgert, dass gerade bei „Star Wars“ Romane oder Sammlungen erscheinen, die zwar nichts über den kommenden Film verraten, aber schon ein wenig auf diesen einstimmen sollen. Das ist diesmal auch bei „Die Legenden von Luke Skywalker“ der Fall, das Buch von Ken Liu, das schon ein wenig auf „Die letzten Jedi“ hin arbeitet.

 

Schon seit vielen Jahren ist der legendäre Jedi Luke Skywalker verschwunden und eine nüchterne Realität hat sich in der Galaxis breit gemacht. Die „Erste Ordnung“, schickt sich an, zu einem zweiten Imperium zu werden, die Neue Republik ist so gut wie zerfallen. In dieser Zeit heißt die Devise zu überleben, das weiß auch die Crew eines Raumschifffrachters, der auf dem Weg nach Canto Blight ist.

Doch der Weg ist auch lang und ereignislos, deshalb vertreibt man sich die Zeit - nun da Fragen aufgekommen sind, sich die Gerüchte und Geschichten zu erzählen, die den Farmerjungen von Tatooine zu einer legendären Gestalt gemacht haben. So spricht einer dem Jedi überhaupt die Existenz ab, glaubt nicht, dass dieser je gelebt hat. Denn die Vernichtung des Todessterns soll wie so vieles andere nur Betrug gewesen sein, gefälscht von den schlimmsten Gaunern, die es gibt.

Andere berichten aus der Sicht von Droiden, und einer erzählt von Lukes Besuch auf Jakku, kurz nach den verheerenden Raumschlachten - doch alles sorgt dafür, dass der Mann am Ende noch rätselhafter ist als je zuvor…


Man merkt schon sehr deutlich, dass der Roman ein Schnellschuss ist und dazu dient, die Fans neugierig zu machen, ihnen auf der anderen Seite aber auch nichts verraten darf. Stattdessen werden sie mit Geschichten abgespeist, die nicht sonderlich in die Tiefe gehen und so in der einen oder anderen Form schon einmal aufgetaucht sind. Am Nettesten ist noch die erste Erzählung, in der Luke, Han und die anderen zu Gaunern gemacht werden, die die Menschen der Galaxis munter betrogen haben. Interessant ist die Story aus der Sicht eines Droiden - hier gelingt es Ken Liu tatsächlich, auch ein wenig die nüchterne Denkweise einer Maschine einzufangen.

Es gibt ein Wiedersehen mit Jakku, kurz nach den Raumschlachten, die dem Wüstenplaneten die ganzen Raumschiffwracks beschert haben. Ein ehemaliger Imperialer verdankt einer ganz bestimmten Person sein Leben.

Einige andere Geschichten sind ganz losgelöst vom Kontext der Filme, was sie insgesamt aber auch nicht so wichtig macht.

Wirklich in die Tiefe geht und in Erinnerung bleibt keine Geschichte, was schade ist. Das mag auch daran liegen, dass die Figuren kaum Profil erhalten, selbst wenn aus deren Sicht erzählt wird. Immerhin erreicht der Autor das Ziel, das er sich gesetzt hat: Luke ist am Ende noch rätselhafter als am Anfang.

Damit erweist sich „Die Legenden von Luke Skywalker“ als Buch, das man zwar durchaus lesen kann, aber nicht unbedingt kennen muss, um den neuen „Star Wars“-Film zu genießen, da es so gut wie keine Andeutungen und Hinweise auf den Film gibt, wie in anderen Prequels.