Uncanny X-Men 4 (Comic)

Cullen Bunn
Uncanny X-Men 4
(Uncanny X-Men (2016) 16-19, Uncanny X-Men Annual 1 (I), 2016)
Übersetzung: Jürgen Petz
Titelillustration: Ken Lashley
Zeichnungen: Ken Lashley, Edgar Salazar, Ed Tadeo u.a.
Panini, 2017, Paperback, 116 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0418-8

Rezension von Irene Salzmann

Diesmal hat Marvel zwar nicht vor, das ganze Universum erneut komplett umzukrempeln, aber die „Inhumans vs. X-Men“-Storyline soll dennoch einen Schluss-Strich ziehen und einen Neustart der Serien, teils unter anderem Namen, einleiten. Infolgedessen befassen sich die hier gesammelten Episoden weniger mit dem Crossover, das den Rahmen liefert, sondern mehr mit den Schicksalen Einzelner, um wenigstens einige Fragen, die der Leser stellt, zu beantworten.

 

Den Auftakt macht die Suche nach Elixier, einem Mutanten mit Heilkräften, der von den Dark Riders ermordet wurde, genauso wie andere mit dieser Fähigkeit, weil die Schurken den Terrigen-Nebel als natürliche Auslese betrachteten, welche die Starken von den Schwachen trennt. Auf diese Weise wollten sie verhindern, dass jemand eingreift und die an M-Pocken Erkrankten rettet. Überraschend kehrt Elixier jedoch von den Toten zurück, und seine Gabe ist stärker denn je. Doch aufgrund seiner Erlebnisse ist der junge Mutant labil, und seine Kraft kann auch ins Gegenteil umschlagen.

Die folgenden Geschichten schildern, wie Marvel-Girl und die Stepford-Schwestern den Inhuman Karnak geistig gefangen halten, damit er nicht die Pläne der Mutanten durchkreuzen kann, die den Terrigen-Nebel zerstören wollen, um ihr Überleben zu sichern. Allerdings stimmt etwas nicht, denn Irma hat einen Deal mit Fantomex, bei dem Karnak involviert ist.

Parallel dazu spielt sich im Limbo eine Tragödie ab. Um Opfer zu vermeiden, wurden Inhumans in diese Dimension versetzt, doch einige sind verschwunden. Es sind jedoch nicht bloß die Dämonen, die für die Exilanten eine tödliche Gefahr darstellen. Sabretooth hütet ein schlimmes Geheimnis.

Ein anderer Teil der Inhumans wird in einem Tempel von New Attilan gefangengehalten. Als einige von ihnen einen Ausbruch wagen, eskaliert die Situation.

Letztendlich will Psylocke Magneto töten, weil er zu gefährlich ist und Dinge tat, mit denen er eine Grenze überschritt.


Der Abschlussband von „Uncanny X-Men“ schließt den Kreis zum ersten Band, denn Elixier wird wieder ins Spiel gebracht. Dass er den Tod überwinden konnte und seine stärkeren Kräfte zu beherrschen lernen muss, ist ein wichtiger Aspekt dieses Paperbacks, denn damit wird ein zweiter Kreis geschlossen. Das Ganze fügt sich wie ein Rahmen um die Tie-ins des „Inhuman bs. X-Men“-Crossover.

Dieses definiert die Rollen einiger Charaktere neu beziehungsweise legt den Grundstein für Probleme, die zu einem späteren Zeitpunkt gelöst werden müssen: Wird Elixier irgendwann zu den X-Men zurückkehren? Welche Konsequenzen wird die Entscheidung von Fantomex haben? Kann Sabretooth M in Schach halten oder ihr helfen, wieder zu der zu werden, die sie war? Wie geht es weiter für Shen Xorn und Archangel?

Die Illustrationen sind äußerst gefällig, was ungewöhnlich ist für die letzten Hefte einer Serie, die eingestellt wird, da sonst für gewöhnlich Newcomer eine Chance erhalten, welche nicht unbedingt an die Qualität der namhaften Künstler anknüpfen können. Schade, dass mal wieder ein Schnitt gemacht wird, denn optisch und inhaltlich hat alles gepasst und hätte so weitergehen können.

Nun sorgt der Episoden-Charakter des Bandes für einen Ausklang der Reihe, der trotz kleiner Finessen die Leserschaft enttäuscht zurücklässt - die permanenten ‚Neuanfänge‘ sind bloß noch nervig.