Heinz J. Galle: Wie die Science Fiction Deutschland eroberte - Erinnerungen an die miterlebte Vergangenheit der Zukunft (Buch)

Heinz J. Galle
Wie die Science Fiction Deutschland eroberte
Erinnerungen an die miterlebte Vergangenheit der Zukunft
Verlag Dieter von Reeken, 2017, Paperback mit Klappenbroschur, 224 Seiten, 17,50 EUR, ISBN 978-3-945807-15-6

Rezension von Carsten Kuhr

Man kennt Heinz J Galle als Sammler und Autor. Dass er daneben den literarischen Nachlass von Freder van Holk alias P. A. Müller verwaltet und dafür Sorge trug, dass dessen gefeierte Reihen „Sun Koh“ und „Jan Mayen“ im DvR Verlag eine längst überfällige Neuauflage erlebten, sei angemerkt.

Die besondere Verbundenheit, die Galle mit dem Verlagsinhaber verbindet, trug auch dazu bei, dass über die Jahre diverser Bücher von ihm dort publiziert wurden, in denen er sich mit der Science Fiction und ihren Vorläufern auseinandersetzt.

Vorliegender Band erschien vor Jahren in gebundener Form in einer längst vergriffenen Auflage.

Nun legt der Verlag eine preisgünstige Paperback-Variante vor, in der der Verfasser auf eine recht intime Art die Entwicklung der Science Fiction im Nachkriegs-Deutschland (BRD) beleuchtet. Immer dann, wenn Galle dabei dann persönlich wird, wenn er in Erinnerungen schwelgt, wird der Text so richtig interessant.


Chronologisch beginnt er zunächst kur in der Geschichte, zeigt den Weg vom Zukunftsroman zur SF auf. Danach beginnt er ab 1945 chronologisch die Werke, die Macher und das Fandom zu beleuchten.

Die SF-Clubs dürfen dabei ebensowenig fehlen wie die Cons, ehemalige Fans, die zu gefeierten Autoren wurden werden beleuchtet, die Leihbücher und die Taschenbuchreihen vorgestellt und auch das Heft spielt naturgemäß eine Rolle.

Ein Segment um den SF-Film sowie unzählige Titelabbildungen aus der Sammlung Galles runden den interessanten, leicht lesbaren Band ab.


Viel zu kurz aber sind für meinen Geschmack die persönlichen Reminiszenzen ausgefallen, fehlen mir ein ganz klein wenig Anekdoten und Geschichten um die Macher der deutschen SF. Sicherlich kann man diese in den einschlägigen Biographien und Porträts nachlesen, allein ein paar davon hätten den Text weiter aufgelockert und vielleicht ungewöhnliche Sichtweisen und Einblicke ermöglicht.