Wonder Woman 2: Zwischen Lügen und Wahrheit (Comic)

Wonder Woman 2
Zwischen Lügen und Wahrheit
(Wonder Woman 13, 16, 18, 20, 22, Annual 1, 2017)
Autoren: Greg Rucka, Vita Ayala, Jackson Lanzing u.a.
Zeichner: Mirka Andolfo, Bilquis Evely,Renato Guedes u.a.
Übersetzung: Ralph Kruhm
Panini, 2017, Paperback, 164 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0518-5

Rezension von Irene Salzmann

Im vorherigen Band wurde geschildert, wie Prinzessin Diana als Botschafterin der Amazonen ihre Heimatinsel Themyscira verlässt und sich anschickt, die Welt, welche von den Männern dominiert wird, kennenzulernen und den Menschen Gutes zu tun. Inzwischen weilt sie schon eine ganze Weile auf der bekannten Erde und hat einige Freundschaften knüpfen können, auch zu Superman und Batman, die ihr zunächst misstrauisch gegenübertraten.

Dann jedoch bricht alles um sie herum zusammen und sie zieht sich in sich selbst zurück. Was sie über sich und ihre Herkunft zu wissen glaubte, scheint eine Lüge zu sein. Sie findet den Zugang zur Paradiesinsel nicht mehr, Freunde lassen sie im Stich oder werden gar zu Feinden.

Wie es dazu kam, wird in Rückblenden offenbart, die allerdings scheinbar wahllos und sprunghaft aneinandergereiht wurden. Erst im größeren Rahmen werden die Zusammenhänge deutlich, denn die Ereignisse ziehen sich über einen längeren Zeitraum hin - und auch die ursprüngliche Reihenfolge der Hefte wurde (erneut) nicht beibehalten, um die Geschehensabfolge hervorzuheben.

Wonder Woman erkennt ihre Gegnerin, von der sie und ihre Freunde manipuliert werden. Doch diese selbst ist ebenfalls nur eine Marionette im Spiel anderer und sieht sich, nachdem sie alles tat, was ihr aufgezwungen wurde oder ihr notwendig erschien, um den Lohn betrogen. Allerdings sind Wonder Woman und Veronica Cale noch nicht fertig miteinander.

Ergänzt wird die Main-Story um vier Kurzgeschichten aus dem Annual, die keinerlei Bezug zur fortlaufenden Handlung aufweisen und nur zeigen sollen, dass die Titelheldin mit einem Minimum an Gewalt auszukommen versucht, wenn Worte nichts nutzen, und dass sie stets die Hintergründe erfahren will, um das Richtige zu tun.


Da mehrere Künstler am Werk waren, ist das Erscheinungsbild des Comics wenig homogen, was aber nicht wirklich stört, da die Kerngeschichte fast durchgehend von Bilquis Evely gezeichnet wurde und sich seine Nachfolgerin Mirka Andolfo eines vergleichbaren Stils bedient.

Man kann den Band durchaus ohne Vorkenntnisse lesen, hat aber das Gefühl, dass Kopf und Schwanz fehlen, da so manche Frage unbeantwortet bleibt. Vielleicht wartet der nächste Teil mit den Informationen auf, die man hier vermisst.