Blood Hound Deluxe (Comic)

Kaori Yuki
Blood Hound Deluxe
(Yorugata Aijin Senmonten - Blood Hound Kanzenban, 2010)
Übersetzung: Nina Olligschläger und Jana Hartwig
Carlsen, 2012, Hardcover, 216 Seiten, 12,90 EUR, ISBN 978-3-551-73044-2

Rezension von Irene Salzmann

Kaoti Yuki wurde an einem 18. Dezember in Tokyo geboren. Seit 1992 publiziert sie Oneshots und Serien, die überwiegend dem phantastischen Genre, insbesondere Horror/Mystery beziehungsweise Gothic, zugeordnet werden können. Carlsen hat bereits so manchen Titel von Kaori Yuki veröffentlicht: „Angel Sanctuary“, „God Child“, „Boy’s Next Door“, „Neji“, „The Royal Doll Orchestra“ und so weiter.

2006 erschien „Blood Hound“ auf Deutsch als Oneshot/Taschenbuch mit drei Episoden, wurde 2008 durch ein Special innerhalb der „Chibi“-Reihe ergänzt und schließlich 2012 komplett und mit einem Extra-Kapitel als „Deluxe“-Ausgabe, Hardcover im Paperback-Format, veröffentlicht.

 

Shiho, eine Freundin von Rion, ist verschwunden. Die Visitenkarte, die die Schülerin erhielt, führt sie zum Host-Club „Krankenhaus“. Das Mädchen ist davon überzeugt, dass die jungen Männer, die dort arbeiten, Vampire und für die Entführung verantwortlich sind. Da sie selbst einmal einem Blutsauger begegnet ist, erkennt sie die Merkmale, die die Leichen anderer Schülerinnen aufweisen. Wurde Shiho ebenfalls umgebracht?

Rion hat sich nicht getäuscht, aber diese Vampire sind nicht die Übeltäter und retten sie sowie Shiho aus der Gewalt der Person, welche die Untaten begangen hat, Obwohl nun eigentlich kein triftiger Grund mehr besteht, im Host-Club zu verweilen, hilft Rion dort weiterhin aus, denn der Ort wurde für sie zu einer Art Zuhause, und die Vampire sind ihre besten Freunde.

Wirklich? Oder geht es bloß um Ellione, von der beziehungsweise ihrer Wiedergeburt die Vampire erlöst werden könnten? Alle glauben, dass Rion ihre Verkörperung ist. Und tatsächlich zeigt sich, dass Ellione in ihr weilt, und doch ist Rion eine eigenständige Persönlichkeit. Aber haben die Vampire so viel Verständnis und Geduld, dem Mädchen ein eigenes Leben zu erlauben - oder sind sie doch nur hinter ihrem Blut und der Erlösung her?


„Blood Hound“ wurde stückweise veröffentlicht. Der Oneshot erzählt bloß einen Teil der Geschichte, in dem Rion auf die Vampire trifft, die ihr helfen, als Freundinnen in Schwierigkeiten gerieten und sie selber zu Opfer der Bösen werden sollte. Viele Fragen blieben damals unbeantwortet, auf die das Special der „Chibi“-Reihe - der erste darin veröffentlichte Manga eines nicht-deutschen Künstlers - einige Erklärungen bot. Die Geschichte war aber immer noch nicht rund, und so kam noch eine Deluxe-Ausgabe mit Zusatzkapitel auf den Markt. Dieser Band ist als edles Hardcover erschienen mit Foliendruck auf dem Cover und einigen Farbseiten, dazu in einem größeren Format als die vorangegangenen Titel.

Die Story ist spannend, beinhaltet über die Vampir-Thematik hinaus auch Familientragödien und die Selbstfindungsprobleme junger Menschen. Der Titel ist ansprechend gezeichnet, niedlich im Rahmen des Shojo-Stils (große Augen, üppige Frisuren, verspielte Kleidung), verzichtet aber dankenswerterweise auf Chibi- und superdeformierte Figuren, weil das zum eher ernsthaften, düsteren Thema mit unterschwelliger Erotik nicht gepasst hätte.

Adressaten sind in erster Linie Leserinnen ab 12 Jahre, die Vampire, beste Freundinnen, coole Jungs und packende Erzählungen, die von der Phantastik aus dem Alltag herausgehoben werden, mögen.