Star Trek Discovery 1: Gegen die Zeit, David Mack (Buch)

Star Trek Discovery 1
Gegen die Zeit
David Mack
(Star Trek - Discovery: Desperate Hours, 2017)
Übersetzung aus dem Amerikanischen von Helga Parmiter
Cross Cult, 2017, Taschenbuch, 408 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-190-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

CBS wagt den Sprung ins kalte Wasser und die Produktion einer neuen „Star Trek“-Serie, die hierzulande wie auch in den Staaten nur über Streamingdienste anzusehen ist, in Deutschland via Netflix. Angesiedelt wurde „Star Trek Discovery“ zehn Jahre vor der „Classic“-Serie um Kirk und Co.. Um die Saga gleich auch auf breiterer Ebene zu präsentieren, erscheint fast zeitgleich der erste Roman. „Gegen die Zeit“ spielt noch vor der Serie selbst.

 

Lieutenant Michael Burnham wird regelrecht davon überrascht, dass Captain Phillippa Georgiou sie zum Ersten Offizier macht, nachdem der letzte auf dem Posten ein eigenes Kommando erhält. Denn eigentlich gibt es noch jemand Dienstälteren. Aber sie weiß auch, dass die Aufgaben, die sie erwarten nicht gerade einfach sind, kann nur hoffen, dass die Ausbildung, die sie auf Vulkan durch ihren Mentor Sarek und auf der Sternenflotten-Akademie erhalten hat, ausreicht.

Schon bald kommt die erste Bewährungsprobe, denn eine Kolonie der Föderation wird plötzlich von einem unbekannten Schiff bedroht, das aus den Tiefen des Meeres aufgetaucht ist, wo es wohl Ewigkeiten gelegen hat. Schon bald stellt sich heraus, dass weitaus mehr hinter dem ganzen Problem steckt, auch die Kolonisten ihren Anteil daran haben und nicht zuletzt die Antworten auf alle Fragen innerhalb des unbekannten „Kolosses“ liegen. Aber um dort einzudringen und Lösungen zu finden, braucht sie die Unterstützung einer Person von der sie sich bisher immer fern gehalten hat: Sareks Sohn Spock.


Ein routinierter Autor wie David Mack weiß sehr genau, wie er die Figuren platzieren und welche er einbringen muss, um der Geschichte den Reiz zu verleihen den der Roman braucht, um auch auf die neue Crew neugierig zu machen. Eine gute Unterstützung sind dabei bereits bekannte Figuren aus dem Universum wie der allseits beliebte Spock, der hier noch unter Captain Christopher Pike dient und nur Wissenschaftsoffizier aber noch nicht der Erste Offizier der „Enterprise“ ist.

Gleichzeitig nutzt Mack die Gelegenheit, die zentralen Figuren von „Star Trek Discovery“ vorzustellen, die auch in der Fernsehserie auftreten, in erster Linie die junge Menschenfrau Michael Burnham, die allerdings auf Vulkan aufgewachsen ist und selbst nicht so genau weiß, wo sie eigentlich hin gehört. So ist sie selbst auch noch auf einer interessanten Identitätssuche, die hier mit Spock aufgearbeitet werden kann.

Gleichzeitig gilt es wieder einmal, ein spannendes Rätsel auf einem fremden, scheinbar unbewohnten Planeten zu lösen, das sich erst nach und nach entfaltet und für so manche unangenehme Überraschung gut ist.

Das macht die Geschichte ungemein spannend und auch gut verständlich für die Fans, die zwar „Star Trek“ aber noch nicht „Star Trek Discovery“ kennen. Die bekannten und neuen Figuren sind klar gezeichnet, die Spannung gut getaktet, so dass keine Wünsche offen bleiben.

„Gegen die Zeit“ ist ein gelungener Einstieg in die Serie „Star Trek Discovery“, die man auch lesen kann, ohne jemals eine Folge auf Netflix gesehen zu haben. Vielleicht weckt der Roman ja sogar das Interesse, irgendwann einmal in die Saga hineinschnuppern zu wollen -  gute Unterhaltung ist er allemal.