Predator vs Judge Dredd vs Aliens (Comic)

John Layman
Predator vs Judge Dredd vs Aliens
(Predator vs Judge Dredd vs Aliens: Splice and Dice, 2016/2017)
Übersetzung: Marc Schmitz
Cover: Glen Fabry & Adam Brown
Zeichnungen: Chris Mooneyham
Cross Cult, 2017, Paperback, 104 Seiten, 15,00 EUR, ISBN 978-3-95981-394-5

Rezension von Christel Scheja

Manche Crossover sind so ungewöhnlich, dass man nicht glauben kann, dass sie wirklich funktionieren können. Aber es gibt immer wieder findige Autoren und Künstler, die genau wissen, wie sie auch die verrückt scheinenden Ideen in die Tat umsetzen können. Das sieht man an „Predator vs Judge Dredd vs Aliens“.

 

Die Notlandung im Dschungel endet für einen Krieger aus der Rasse der Predator mehr oder weniger mit einem Desaster. Er wird zum Opfer derjenigen, die er eigentlich als interessante Beute auserkoren hatte. Wesen, zusammengesetzt aus Mensch und Tier bringen ihn zu ihrem Schöpfer, einem irren Wissenschaftler, der hier in der Abgeschiedenheit seinen Wahn auslebt.

Einige Wochen später ist Judge Dredd mit ein paar anderen Judges auf der Spur eines gefährlichen Verbrechers und seiner Gefolgsleute, die sich als Kult tarnen, was ihnen aber auch nicht viel nützt. Als nur noch das Oberhaupt fehlt, wagt sich der Gerechtigkeitshüter zusammen mit seinem Team in das unbekannte Territorium.

Schon bald muss er sich nicht nur mit den künstlich geschaffenen Monstern, ihrem wahnsinnigen Schöpfer und dessen Neukreationen, deren Grundlagen er aus dem Raumschiff hat, sondern auch mit einer Gruppe von Predatoren herumschlagen, die auf der Suche nach ihrem Kumpel sind.

Und nun gilt es abzuwägen, ob auch ein Judge das Gesetz auf Biegen und Brechen hochhalten soll, denn Verbündete könnten im Moment umso wichtiger sein.


Die Künstler schaffen es durch einen einfachen Trick alle drei Franchises zusammenzubringen. Im Hintertreffen sind natürlich mehr oder weniger die letztgenannten - die Aliens bleiben die Monster, die es neben dem irren Wissenschaftler auszuschalten gilt, während Predatoren und Judges nach anfänglichen Schwierigkeiten ganz gut zusammenarbeiten.

Angenehm ist die Tatsache, dass der Aufhänger, der die Judges ins Spiel bringt, auch später noch eine wichtige Aufgabe hat und so nicht nur der Aufwärmgegner bleibt. Alles in allem sollte man aber nicht mehr als handfeste Action mit dynamisch gezeichneten Kämpfen und markigen Sprüchen erwarten. Zwar reden in erster Linie die Menschen und die arg abgedrehten Bösewichte, aber das reicht auch, um der relativ überschaubaren Handlung folgen zu können.

Wirklich innovativ ist diese nämlich nicht, denn sie bedient sich der Klischees, die schon bei „Judge Dredd“ so gerne benutzt werden. Das schafft aber auch eine vertraute Atmosphäre, in die sich die Predatoren und später auch die Aliens sehr gut einfügen und die Geschichte so wie aus einem Guss wirkt.

Das Crossover ist mehr oder weniger ein großer Spaß, den man nicht wirklich ernstnehmen sollte, genausowenig wie die überdrehten Gegenspieler und die markigen Dialoge.

„Predator vs Judge Dredd vs Aliens“ dürfte all die Leser amüsieren, die mindestens zwei der drei Filmreihen kennen und wissen, wie deren Hauptfiguren ticken. Wirklich ernstnehmen sollte man das actionreich-ironische Abenteuer aber nicht, sondern eher sich einfach nur davon unterhalten lassen, dass auch die Judges manchmal auf einen Gegner treffen, der es in sich hat und für den man Verbündete braucht, selbst wenn die Gesetzesbrecher sind.