Jake Bible: Salvage Merc One (Buch)

Jake Bible
Salvage Merc One
(Salvage Merc One)
Übersetzung: Kalle Max Hofmann
Titelbild: Michael Schubert
Luzifer, 2017, Taschenbuch, 310 Seiten, 12,99 EUR, ISBN 978-3-95836-206-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Carsten Kuhr

Joe Laribeau ist der geborene Marine. Zusammen mit seinen Kameraden bekämpft er die verfeindeten Aliens der Skrang Alliance, rettete seinem Nebenmann und Kampfesbruder Crawford unzählige Male das Leben. Dann aber schlägt das Schicksal einmal mehr erbarmungslos zu - im Kampf wird er schwer verletzt, seine Beine sind weg. Statt diesen spendiert ihm die Galaktische Flotte ein paar rostfreie Cyborg-Beine und weiter geht’s im Krieg.

Als dieser überraschend und relativ unerwartet endet, hat man keinen Platz mehr für den Kämpfer, der einst seine Beine gab. Er wird ausgemustert und fängt bei SALVAGE MERC CORP. an, Tickets zu bearbeiten. Die Firma, die sich als lukrativer, immer neutraler Dienstleister sieht, sucht und besorgt alles, wenn der Preis stimmt.

Kurz darauf verfolgt er zunächst ungläubig mit, wie sein einstiger Kamerad zum obersten Befehlshaber, zum Admiral der Flotte ernannt wird. Und dann muss er hilflos miterleben, wie sein bester Kumpel aus alten Tagen einem Attentat zum Opfer fällt. Ein seltsam unauffälliger Mensch mit schwarzen Augen scheint irgendwie darin verwickelt zu sein.

Joe schäumt vor Wut und schwört Rache - bis er erfährt, dass Kräfte versuchen, den beendeten Krieg wieder anzufachen und er den besten der Angestellten seiner Firma aus der Bredouille hauen soll - schließlich könnte er nur mit dessen Hilfe sein Nachfolger werden und so nebenbei gilt es noch, einen erneuten Krieg zu verhindern…


Tja, was ist das für ein Roman? Natürlich einmal mehr der Auftakt einer neuen Reihe. Ist das Space Opera? Ein klares Nein, eher Military SF, die sich selbst aber nicht ganz ernst nimmt. Der Roman lebt letztlich fast ausschließlich von den zum Teil skurrilen Aliens, den merkwürdigen Charakteren und einem atemberaubenden Tempo. Das hat mit innerer Logik, mit überzeugender Entwicklung von Figuren, selbst mit einem durchgängigen Handlungsbogen wenig zu tun, bietet aber Popkorn-Kino à la „Guardians of the Galaxy“.

Hirn aus, und rein ins Vergnügen, so könnte man sagen, voller manches Mal lakonisch, dann wieder mit der Brechstange vorgetragenem Humor; oder das was der Autor dafür hält. Das erfüllt keine großen Erwartungen, tritt auch immer wieder hinter die Action zurück. Entsprechend dominant sind die Kampfbeschreibungen, wird gefightet, dass es nur so kracht und jede Menge fieser Widerlinge aus dem Weg geräumt. Wie gesagt, das ist nicht immer durchdacht, hat aber seinen Unterhaltungswert.