Jeaniene Frost: Dunkle Flammen der Leidenschaft (Buch)

Jeaniene Frost
Dunkle Flammen der Leidenschaft
(Once Burnt - Night Huntress World 3 (Night Prince 1), 2012)
Übersetzung: Sandra Müller
Blanvalet, 2014, 382 Seiten, 8,99 EUR, ISBN 978-3-442-26992-1 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Jenanine Frost lebt mit Mann und Kindern in Florida, zieht allerdings vor, die Sonne zu meiden und vampirisch blass zu bleiben und ihre phantastischen Liebesromane zu schreiben. Bekannt wurde sie auch in Deutschland durch ihre „Cat & Bones“-Reihe. „Night Prince“ spielt im gleichen Universum, wie man im ersten Band, „Dunkle Flammen der Leidenschaft“, sehr schnell merken dürfte.

 

Seit sie vor einigen Jahren mit einem Starkstromkabel in Berührung gekommen ist, leidet Leila Dalton gleich unter einem doppelten Fluch, denn sie kann nun keinen anderen Menschen mehr mit den Händen berühren, ohne ihn gleich zu töten oder zumindest schwer zu verletzen. Gleichzeitig ist sie in der Lage in die Zukunft, Gegenwart oder Vergangenheit einer anderen Person zu blicken, wenn sie deren persönliche Gegenstände in die Hände gedrückt bekommt.

Ausgerechnet das macht sie für ein paar Leute interessant, die sie einfach entführen und dann dazu bringen, für sie nach dem Mann zu suchen, mit dem sie noch eine Rechnung offen haben. Leila stellt entsetzt fest, dass sie in eine Jahrhunderte alte Fehde zwischen Vampiren geraten ist, und das Ganze nicht gut ausgehen kann, es sei denn, sie tut das, was keiner erwartet - sie bietet sich ausgerechnet demjenigen an, der in ihren Visionen als grausamer und gnadenloser Killer zu sehen ist. Denn hat sie denn jetzt noch eine andere Wahl?

Sie muss hinnehmen, dass sie jetzt mit dem Feuer spielt, denn Vlad ist so faszinierend wie leidenschaftlich und macht den Legenden, die um ihn als ehemaligen Fürsten der Walachei gesponnen wurden, alle Ehre.


Das erste Jahrzehnt des neuen Jahrtausends stand ganz unter dem Bann von Werwölfen und Vampiren. Auch diese Reihe schlägt in die Kerbe, die ganz normale Liebesgeschichten in einen magischen Kontext gestellt hat und sich dabei nicht scheute, jede Menge Klischees miteinander zu vermischen.

Der Aufbau ist mehr oder weniger formelhaft. Die Heldin ist von der normalen Welt der Menschen mehr oder weniger isoliert, weil sie für die anderen tödlich werden kann und so regelrecht prädestiniert ist, ein Teil des Übersinnlichen zu werden. Außerdem hat sie eine Gabe, mit der sie den Supervampir Vlad zumindest beeindrucken kann.

Die Liebesgeschichte steht allerdings im Vordergrund des Geschehens. Mensch und Vampir umkreisen sich, kommen sich leidenschaftlich näher und verbringen auch eine Nacht miteinander. Aber damit sie nicht gleich ganz und gar einander verfallen gibt es natürlich auch noch einen gewissen Twist, mit dem die Autorin die entsprechende Spannung einbaut. Ansonsten bietet sie die Klischees, die man schon aus vielen anderen Liebesromanen kennt, in denen die Heldin nicht nur die hilflose Frau ist, sondern aktiv mitkämpft. Wie immer sind die Hauptfiguren körperlich reizvoll und haben die Eigenschaften, die sich wohl die meisten Leserinnen von einem coolen Bad Boy und seiner Geliebten wünschen. Aber wirklich überraschend ist nichts in diesem routiniert geschriebenen Roman von der Stange.

Wirklich überzeugen kann „Dunkle Flammen der Leidenschaft“ deshalb nicht wirklich. Der erste Band von „Night Prince“ ist solide Massenware von der Stange, die vor allem denen gefallen wird, denen heiße, leidenschaftliche Liebe über alles geht.