Chew - Bulle mit Biss 11: Die letzten Abendmahle (Comic)

John Layman
Chew - Bulle mit Biss 11
Die letzten Abendmahle
(Chew, Vol. 11: The last Suppers, 2016)
Titelbild und Zeichnungen: Rob Guillory
Übersetzung: Annika Küpper
Cross Cult, 2017, Hardcover, 128 Seiten, 16,80 EUR, ISBN 978-3-86425-377-5

Rezension von Christel Scheja

„Die letzten Abendmahle“ wird auch von Autor bereits als vorletzter Band von „Chew - Bulle mit Biss“ bezeichnet, so dass man sich denken kann, dass er sich auch bemüht, die offenen Fäden zusammenzufügen und schließlich auch erste Fragen zu beantworten. Das geschieht auf recht ungewohnte Weise.

 

Poyo, der treue Killerhahn, mag tot sein, aber seine Tochter Olive ist es nicht, so dass Tony Chu durchaus aufatmen kann, wächst sein Nachwuchs doch prächtig und entwickelt mehr oder weniger die gleichen Fähigkeiten wie er. Aber auch wenn er in seinem Beruf erfolgreich bleibt, eine Frage quält ihn immer noch - der Grund, aus dem die Vogelgrippe ausgebrochen ist, die so vielen Menschen das Leben gekostet und den Rest wie gelähmt zurückgelassen hat.

Nur noch einer steht ihm bei der Beantwortung dieser Frage im Weg: sein ehemaliger Mentor und Freund Mason Savoy, der sich jetzt allerdings darauf verlegt hat, andere Wesen zu killen und sie genüsslich zu verspeisen.

Doch wie immer lässt sich Tony nicht von den Schwierigkeiten unterkriegen, die sich ihm entgegenstellen, so dass seine Nachforschungen ausgerechnet durch Masons Hilfe auf eine bisher unbekannte Spur führen, die in der fernen Vergangenheit zu liegen scheint.


Wie immer wird die Geschichte nicht unbedingt geradlinig erzählt, sondern ist eher eine Zusammenstellung kurzer Episoden, in denen es meistens recht makaber und böse zugeht. Aber immerhin erkennt man diesmal mehr als sonst den roten Faden, der auf das Ende zuarbeitet. Denn jede der Szenen macht durchaus ihren Sinn, sie fügen sich nach und nach doch zu einem interessanten Bild zusammen.

Dabei verschieben sich auch Fronten, sind Gegner oftmals bessere Verbündete als die eigenen Freunde, wie man an Mason merkt, der seinem Schüler einen wirklich entscheidenden Hinweis gibt und auch den Leser neugierig auf den Showdown macht.

Wie immer kommen auch andere Figuren zum Zuge; nicht nur Tony, auch und vor allem seine inzwischen erwachsene Tochter Olive dürfen Abenteuer in der Welt erleben, die sich nicht nur aus psychedelischen Horrortrips zusammensetzt sondern gelegentlich auch die Filme der Schwarzen Serie zitiert. Die Gags funktionieren jedenfalls meistens und schaffen es, ein Grinsen zu entlocken, auch die Enthüllungen zum Ende hin geben der Geschichte Einiges mehr an Pfiff. Das einzige Manko ist natürlich, dass man schon die ersten Bände kennen sollte, um überhaupt etwas zu verstehen - aber ist das der Fall, so wird man sich wieder köstlich amüsieren können.

„Die letzten Abendmahle“ ist zugleich auch der vorletzte Band der Serie „Chew-Bulle mit Biss“, und dementsprechend auf den Abschluss ausgerichtet. Noch einmal ziehen die Künstler alle Register und stellen die Weichen für den Showdown, natürlich vermischt mit all den vielen makabren Gags und skurrilen Ideen, für die die Serie berühmt geworden ist.