Fullmetal Alchemist 17 (Comic)

Hiromu Arakawa
Fullmetal Alchemist 17
(Hagane no Renkinjutsushi, Vol. 17, 2007)
Aus dem Japanischen von Burkhard Höfler
Panini, 2010, Taschenbuch, 172 Seiten, 7,95 EUR, ISBN 978-3-86607-934-0

Irene Salzmann

Die Brüder Ed und Al Elric wollten ihre verstorbene Mutter zurückholen durch eine verbotene Transmutation, für die sie teuer bezahlten. Al verlor seinen Körper, und Ed konnte den Geist seines Bruders nur dadurch an eine Rüstung binden, indem er einen Arm und ein Bein opferte, die durch Prothesen (Automails) ersetzt wurden.

Zwar haben sie ihren Fehler erkannt, aber sie wollen wieder so werden wie zuvor. Der mysteriöse Stein der Weisen scheint die Antwort zu sein, aber je mehr sie über dieses Wundermittel erfahren, umso größer wird ihr Grauen. Der Stein ist der Lebensquell der nahezu unzerstörbaren Homunculi, doch um ihn herzustellen, müssen viele sterben.

Ihre Nachforschungen bringen die Elric-Brüder auf die Spur einer großangelegten Verschwörung, die sich dem letzten Stadium nähert. Die Puzzleteile fallen langsam an die richtigen Stellen. Alles ist sehr viel schlimmer, als sie vermutet haben. Wem können die beiden noch vertrauen? Selbst das Militär wurde unterwandert, und Oberst Roy Mustang weiß bald nicht mehr, wie er sich und seine letzten Getreuen schützen soll.

Trotz ihres vorsichtigen Agierens werden Ed und Al schon wieder unter Druck gesetzt, denn der Feind erpresst sie mit dem Leben ihrer Freundin Winry …

Nahtlos knüpft „Fullmetal Alchemist“ 17 an den vorherigen Band an. Man sollte die Serie kennen und regelmäßig lesen, um zu verstehen, was hier passiert, denn die Geschehnisse bauen aufeinander auf. Hiromu Arakawa verzichtet auf Erklärungen und setzt voraus, dass man mit den verschiedenen Handlungsebenen und ihren Akteuren vertraut ist.

Im Mittelpunkt der Ereignisse stehen die Elric-Brüder Ed und Al, deren Hintergrund Triebfeder ihres Handelns ist. Längst jedoch ist aus dem persönlichen Motiv sehr viel mehr geworden. Die Verschwörung zieht immer weitere Kreise und nahm ihren Anfang vor vielen Jahren. Der furchtbare Krieg gegen Ishbar war nur ein Teil des großangelegten Planes, zu dem auch die Experimente mit den Homunculi gehören und in den einige hohe Militärs eingeweiht sind, die all jene, die etwas wissen, unter Druck setzen oder ermorden. Infolge können Ed, Al, Mustang und ihre Freunde nur unter großen Schwierigkeiten versuchen, die Hintermänner aufzuspüren und ihnen das Handwerk zu legen. Die Zeit drängt, schon bald könnte es zu spät sein – und dann müssen noch viele Menschen mehr sterben. Aber Freund und Feind zu unterscheiden, wird immer schwieriger, denn die Verbrecher haben etwas zu bieten, dem kaum jemand widerstehen kann: die Unsterblichkeit.

Wie so oft endet die Story mit einem Cliffhanger, so dass man die Fortsetzung kaufen muss, will man wissen, was Kimbly mit Winry vorhat, ob Ed und Al ihrer Freundin helfen können, was Skar als nächstes unternimmt und wie Mustang die neuesten Informationen nutzt. Es lohnt sich, der Serie auch weiterhin treu zu bleiben, denn sie ist hoch dramatisch und spannend.

Zwar lockern dann und wann kleine Scherze (wie zum Beispiel der Running Gag, dass nicht Al in seiner Rüstung der „Fullmetal Alchemist“ ist) inklusive superdeformierter Abbildungen die ernste Handlung, aber sie halten sich in Grenzen, um die tragischen Geschehnisse nicht zu veralbern.

Alles in allem ist „Fullmetal Alchemist“ ein spannender Steampunk-Manga, der sich an Leserinnen und Leser gleichermaßen wendet und durch eine intelligente Handlung positiv auffällt.