Hellboy 15: Die Todeskarte (Comic)

Mike Mignola
Hellboy 15
Die Todeskarte
(Hellboy in Hell 2: The Death Card, 2014-2016)
Übersetzung: Frank Neubauer
Cross Cult, 2016, Hardcover, 144 Seiten, 22,00 EUR, ISBN 978-3-86425-398-0

Rezension von Christel Scheja

Hellboy mag tot sein und wandelt derzeit durch die Hölle, aber viel hat sich für ihn nicht verändert. Aber es scheint ein Abschluss für Mike Mignola zu sein, der sich auf diese Weise endgültig von seinem Höllenjungen verabschieden will und deshalb noch einmal zurückgekehrt ist.

 

Hellboy ist zwar nur noch ein Schatten seiner Selbst, aber unterkriegen lässt er sich dabei auf seiner Wanderschaft nicht, auch wenn ihm alte Feinde, die schon ein wenig länger in der Unterwelt weilen, zu schaffen machen, wie der Vampir von Prag, den er vor vielen Jahren umbrachte und mit dem er sich nun auf ein gewagtes Spiel einlässt…

Auch schüttelt er den Kopf über Mr. Jenkins und Mr. Dean, die sich nicht davon abbringen lassen wollen, die Hölle zu kartografieren. Außerdem sind sowieso alle sauer auf ihn, eingeschlossen seine eigene Halbschwester, dass er Satan getötet hat und dessen Blut nun das Lavameer erstickt, etwas, was eigentlich gar nicht sein sollte.


Ganz so viel hat sich tatsächlich nicht verändert. Hellboy mag zwar ein wenig tot aussehen, aber in seinem Charakter ist er unverändert - direkt und cool, jemand der das tut, was notwendig ist, gelegentlich in die Falle läuft, es aber doch noch schafft, sich aus den Schwierigkeiten irgendwie herauszumanövrieren.

Auch die Szenarien bleiben gewohnt morbide, ein wenig düster und gelegentlich auch grausam. Wie immer sucht Mike Mignola danach, die gewohnten Horror-Klischees auf die Schippe zu nehmen und ad absurdum zu führen. Actionreich ist das Ganze nun nicht, wird aber bedacht und mit vielen Anspielungen auf das Genre und bekannte Mythen erzählt. Und eine Kurzgeschichte am Ende bietet noch einen kleinen augenzwinkernden Abschluss. Alles in allem wird aber wohl vor allem der Fan seinen Spaß haben, der die ganzen Figuren schon kennt und sich leicht an die Vergangenheit erinnert. Den Biss seiner frühen Jahre hat Mignola jedenfalls nicht verloren.

„Hellboy“ mag zwar so gut wie zu Ende sein, aber auch die Hölle bietet dem Protagonisten noch so manches Abenteuer, das auch die Leser begeistern kann, wenn sie bereit sind, sich auf die ruhigen, eher hintergründigen Episoden einzulassen.