Tate Hallaway: Beiß noch einmal mit Gefühl (Buch)

Tate Hallaway
Beiß noch einmal mit Gefühl
Garnet Lacey 2
(Dead Sexy)
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Antja Görnig
Titelillustration von Shutterstock
Lyx, 2010, Taschenbuch mit Klappenbroschur, 9,95 EUR, ISBN 978-3-8025-8285-1

Carsten Kuhr

Garnet Lacey, unsere sympathische Hexe mit einer etwas ungewöhnlichen Mitbewohnerin in ihrem Körper, hatte sich das so schön ausgedacht. Kaum war die Gefahr durch die Jäger im Dienste des Vatikans mit Hilfe der in Garnet wohnenden Göttin Lilith endgültig behoben, konnte sie in ihrem Laden für Wicca-Zubehör aufräumen, mit dem lebendigen Vampir Sebastian die Laken zerknüllen sowie ihren alten Lover, den Vampir Parrish, im Keller verstecken. Doch, wie das in Filmen und Büchern immer so ist, natürlich kommt etwas dazwischen.

Zum einen macht sich in ihrer beschaulichen Heimatstadt eine wahre Zombieplage breit, und dann erscheint auch noch das FBI in Gestalt eines gutgebauten, waschbrettbauchgestählten Agenten auf der Bildfläche. Ihr Liebeszauber, mit dem sie den smarten FBI-Mann verwirren will, ist ihr ein klein bisschen zu gut gelungen, sie wird angeschossen, verführt, gefangengesetzt und von Zombies bedrängt. Damit noch nicht genug, buhlen auch nicht weniger als drei Alpha-Männer, alle natürlich gutgebaut, blendend aussehend und charismatisch, um ihre Gunst. Sonst aber hat sie keine Probleme – braucht sie bei den Verwicklungen auch kaum ...

Tate Hallaways Reihe um die Wicca-Hexe geht in ihre zweite Runde. Und das erfreulich dünne Buch hält sich auch nicht lange mit der ausführlichen Zusammenfassung der Vorgeschichte auf, sondern entführt den Leser, pardon: wohl doch eher die Leserin, gleich mitten hinein ins Geschehen.

Selbiges ist durchaus kurzweilig und spannend aufgebaut, der Text selbst liest sich flüssig, zeitweilig auch packend und amüsant in einem Rutsch durch. Natürlich bleibt der Plot selbst den Gewohnten verhaftet, agieren die Figuren schablonenhaft und steht die Handlung mit der inneren Logik auf Kriegsfuß. Das macht aber dieses Mal gar nichts, denn der Roman soll in erster Linie eines: der Leserin ein paar vergnügliche Stunden spannenden Lektüre verschaffen, sie die großen und kleinen Sorgen und Nöte des Alltags vergessen lassen, und sie vom allzu tristen Alltag ablenken.

Das bewegt sich auf einem Level mit den Büchern einer Mary Janice Davidson, ist aber nicht so plump angelegt, wie die letzten Romane der „Betsy Taylo“-Reihe. Stattdessen munter und frisch drauflos fabuliert, sich immer wieder über die gestählten Bäuche der Herren auslassendes und zwischen drei herrlich animalischen Männern hin- und herpendelndes kurzweiliges Lesevergnügen für den Urlaub oder einsame Abende zu Hause.