Guardians of the Galaxy & Die neuen X-Men: Der Schwarze Vortex 2 (Comic)

Brian Michael Bendis, Kelly Sue DeConnick u.a.
Guardians of the Galaxy & Die neuen X-Men: Der Schwarze Vortex 2
(Guardians of the Galaxy (2013) 25, Nova 28, Legendary Star-Lord 10 + 11, Cyclops 12, Captain Marvel 14, Guardians of the Galaxy & X-Men: The Black Vortex Omega 1, 2016)
Übersetzung: Jürgen Petz, Alexander Rösch
Titelillustration: Paco Medina
Zeichnungen: David Baldeon, Javier Garrón, David López, Ed McGuinness u.a.
Panini, 2017, Paperback, 188 Seiten, 16,99 EUR, ISBN 978-3-7416-0179-8 (auch als Hardcover erhältlich, 29,00 EUR)

Rezension von Irene Salzmann

Der Schwarze Vortex ist eine Gabe der Celestials, die einerseits ihrem Benutzer gottgleiche Macht verleiht, aber auch seine Schwächen potenziert. Infolgedessen haben sich die Viscardi vor Äonen ausgelöscht. Gara, die letzte Überlebende dieses Volkes, will das Artefakt vernichten, bevor es auch andere Lebensformen ins Unglück stürzt.

Aber längst ist der Kampf um das Objekt entbrannt: J’son alias Mr. Knife, Peter Quills Vater, hat damit seine Schergen, die Slaughter Squad, in machtvolle Wesen verwandelt, und will es zurück. Auch Thane, Thanos Sohn, strebt nach der Macht, die mit Hilfe dieses Objekts ihm gehören könnte. Nachdem das Artefakt ihnen entzogen werden konnte, erliegen Gamora, Beast (der erwachsene Hank McCoy) und Angel (der junge Warren Worhington) der Verlockung, kommen jedoch mit ihren neuen Erkenntnissen nicht zurecht. Derweil gelangt das Objekt nach Hala, der Hauptwelt der Kree - die vernichtet wird, nachdem Mr. Knife es erneut an sich nahm.

Danach soll die Bevölkerung von Spartax sterben, durch die Brood, die die Einheimischen als Wirte für ihre Nachkommen benutzen wollen. Wieder wechselt der Schwarze Vortex den Besitzer, weil der junge Cyclops, der junge Iceman und Groot seine Macht nutzen. Gara folgt der Spur des Artefakts und muss aufgehalten werden, denn wenn sie es zerstört, bevor all jene auf Spartax gerettet werden können, sind sie verloren, darunter auch viele Freunde der X-Men und Guadians. Einer muss sich opfern und die Macht des Objekts anwenden, um alles zu korrigieren - aber wer lässt sich nicht korrumpieren?


Auch wenn man gern eine Serie komplett Heft für Heft ins Regal stellen möchte, ist das nicht immer leicht, wenn Crossover die Kontinuität durchbrechen und man Comics anderer Reihen kaufen muss, will man das Abenteuer lückenlos verfolgen. Notgedrungen muss man dann auch Titel erwerben, für die man sich weniger interessiert und in denen vielleicht nicht viel Wesentliches passiert. Als Ausweg bietet Panini Sammelbände, in denen kleinere Crossover überschaubar zusammengefasst werden. Das mag für etwas Durcheinander im Regal sorgen, aber zumindest hat man (meist) das Wichtige zusammen, was gerade den Gelegenheitslesern entgegenkommt, die vor allem abgeschlossene Storylines wünschen.

„Der Schwarze Vortex“ ist ein solch kürzeres Crossover, das neben den „X-Men“ und den „Guardians of the Galaxy“ noch ein paar weniger prominente Serien mit einbezieht wie „Legendary Star-Lord“, „Nova“ und „Cyclops“, die entweder durch die ‚Mutter-Serien‘ oder Kinofilme gepuscht werden. Infolgedessen mag man mit einigen Figuren, selbst wenn sie in anderen Reihen Auftritte haben (Captain Marvel und Nova beispielsweise in „Avengers“), weniger vertraut sein, weil ihre Titel in Deutschland gar nicht oder unter ‚ferner liefen‘ erscheinen.

Macht man sich darüber nicht allzu viele Gedanken und/oder nutzt das Internet, um sich über die nicht so bekannten Protagonisten zu informieren, sollte man kaum Probleme mit der vorliegenden Story haben, in der es eigentlich bloß darum geht, wer den Schwarzen Vortex in seinen Besitz bringt und was er damit anstellt, zumal auch die Helden eine dunkle Seite haben, die sich korrumpieren lässt.

Dementsprechend geht es ständig hin und her, viele namenlose Tote sind zu beklagen, selbstlose Opfer führen nicht zum gewünschten Erfolg, und als sich alles zuspitzt… tja, selber lesen, sonst gibt es keine Überraschung mehr. Und auf diese folgt noch eine, die sich gewiss auch auf das restliche Marvel-Universum auswirken wird. Bis zum nächsten Reboot.

Die Illustrationen, obschon von verschiedenen Künstlern, gefallen und unterstützen das Lesevergnügen, das gern auch eine Stufe weniger bombastisch hätte ausfallen können.

„Der Schwarze Vortex“ in zwei Teilen ist ein sehr schön illustriertes Crossover, das sich vor allem an SF-Fans sowie die Freunde der X-Men und der Guardians of the Galaxy wendet.