Star Trek Deep Space Nine: Misstrauen, Una McCormack (Buch)

Una McCormack
Star Trek Deep Space Nine: Misstrauen
(Star Trek Deep Space Nine: The Missing, 2015)
Übersetzung: Christian Humberg
Titelbild: Dough Drexler
Cross Cult, 2017, Taschenbuch, 288 Seiten, 14,00 EUR, ISBN 978-3-95981-174-3 (auch als eBook erhältlich)

Rezension von Christel Scheja

Auch die Geschichte von „Deep Space Nine“ geht weiter, nachdem die Raumstation zerstört und dann wieder neu errichtet wurde. Nach den Ereignissen von „The Fall“ mussten sich einige Helden neu orientieren und die Sorgen sind immer noch nicht ganz vorbei. Captain Ro Laren hat Einiges zu tun, um ihre Probleme unter Kontrolle zu bekommen.

 

Da scheint es auch nicht gerade förderlich, als ein Volk von Weltraumreisenden, die unglaubliche viele Kinder an Bord haben, auftaucht und um Asyl bitten. Doch wirklich erfahren kann sie nichts über die Gäste, und als auch noch auf die vertraulichen Daten ihrer Chefärztin zugegriffen wird, sind sie die ersten Verdächtigen. Doch ist die Wahrheit wirklich so einfach? Auch Odo, der wieder zu Gast ist, scheint der Ansicht zu sein, dass noch mehr dahintersteckt.

Derweil bricht die „Athene Donald“ ein neues Forschungsschiff, in die Weiten des Alls auf, um die Wunden zu heilen, die die letzten Kriege auf den verschiedenen Welten und bei den unterschiedlichen Völkern geschlagen haben.

Dann stoppt ein schwarzes Schiff die Mission von Doktor Pulaski und stellt all das infrage, was die Ärztin und ihre Begleiter sich vorgestellt haben. Denn nun muss sich zeigen, ob die Besatzung, die bisher nur aus Individualisten bestand, auch zu einem gemeinsam agierenden Team werden kann.


Im Grunde ist dieser „Deep Space Nine“-Roman einer, der die Geschehnisse von „The Fall“ aufarbeitet, die auch auf der Station ihre Spuren hinterlassen haben. Die Schatten des Krieges sind überall präsent und stellen die Helden vor Herausforderungen, denn die Ereignisse, die zunächst unabhängig voneinander scheinen, sind dann doch enger miteinander verknüpft sind, als man vermutet.

Wie immer stehen die Charaktere und ihre Interaktionen miteinander im Vordergrund, daher wirkt der Roman auch weitaus familiärer als man es bei einer solchen Serie gewohnt sein dürfte. Nicht die Geheimnisse sind wichtig, eher die Reaktionen der Helden darauf. Und wie immer verschwimmen auch die Seiten. Gut ist nicht immer nur gut und auch böse nicht böse, denn die Kriege haben die Grenzen verwischt und Manches ist anders als man denkt.. Dazu kommen die üblichen Anspielungen, die vor allem langjährigen Fans der Serien gefallen werden, die Seitenhiebe der Figuren gegeneinander.

Viel passiert nicht, auch das Drama hält sich auf einem eher niedrigen Niveau, ebenso wie die Erforschung fremder Zivilisationen. Der Erstkontakt wird eher nebenbei abgehandelt, so dass man in der Hinsicht nicht mit Schwierigkeiten rechnen sollte. Heraus kommt im Prinzip ein solider Roman, der dem Schauplatz und den damit verbundenen Figuren noch einmal richtig Leben einhaucht.

„Star Trek“-Fans die „Deep Space Nine“ und die Romanreihe „The Fall“ mochten, werden ihren Spaß an „Misstrauen“ haben. Einen Einstieg in diesen Teil der Saga kann der Roman nicht bieten, da er zu viel Vorwissen verlangt, um die Anspielungen, die viel von dem Reiz des Buches ausmachen, zu verstehen.